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SteuerStud Nr. 2 vom Seite 76

Kapitaltransfer ins Ausland durch Steuerinländer zwischen materiellem Steuerrecht und Steuerverwaltungsrecht

von Prof. Dr. Andreas Musil, Potsdam

I. Einleitung

Der Kapitaltransfer ins Ausland durch Steuerinländer ist eine alltägliche Erscheinung globalen Wirtschaftens. Die internationale Wirtschaft lebt vom freien Kapitalverkehr über Staatsgrenzen hinweg. Für den deutschen Fiskus allerdings bringt der Kapitaltransfer ins Ausland unter verschiedenen Aspekten Probleme mit sich. Zum einen gibt es Kapitaltransfers, die nur zum Zwecke der Steuervermeidung erfolgen. Der Steuerinländer will sich der inländischen Besteuerung entziehen. Zum anderen sind ausländische Einkünfte, die auf der Grundlage des transferierten Kapitals anfallen, schwieriger zu verwalten als entsprechende inländische Einkünfte. Die Gefahr des nicht realitätsgerechten Steuervollzugs ist gerade bei Auslandseinkünften erheblich.

Der Staat muss unterschiedliche Lösungsstrategien entwickeln, um der mit Kapitalverlagerung einhergehenden steuerlichen Probleme Herr zu werden. Die umfassendste Strategie wäre dabei die Steigerung der Attraktivität des eigenen Standortes für Investoren. Dies würde auch die Neigung zur Kapitalverlagerung signifikant verringern. Die Politik verfolgt diesen Weg derzeit jedoch nicht konsequent. Die offensive Te...

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