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BFuP Nr. 6 vom Seite 604

Zur Gewichtung von Steuern in unternehmerischen Investitionskalkülen: Eine Conjoint-Analyse des Entscheidungsverhaltens selbständiger Ärzte

Prof. Dr. Jochen Hundsdoerfer und Prof. Dr. Christina Sichtmann, Berlin

Wir untersuchen die These, ob steuerliche Aspekte bei unternehmerischen Investitionsentscheidungen übergewichtet werden, mit Hilfe einer wahlbasierten Conjoint-Analyse. Auf diesem Weg messen wir die relative Wichtigkeit steuerlicher Aspekte über den Umfang der Einbeziehung ökonomischer Größen in steuerliche Bemessungsgrundlagen. Dabei ermitteln wir zunächst, daß unsere Probanden (selbständige Ärzte) ihren eigenen Grenzsteuersatz häufig falsch schätzen. Unser Hauptergebnis ist, daß – gemessen am neoklassischen Rationalmodell der Konsumnutzenmaximierung – die überwiegende Mehrzahl der Probanden steuerliche Aspekte auf der Grundlage des selbst eingeschätzten Steuersatzes stark übergewichtet. Wir finden keinen signifikanten Zusammenhang zwischen Indikatoren für eine Steueraversion (z. B. Zufriedenheit mit dem Steuersystem) und der Berücksichtigung steuerlicher Aspekte in den untersuchten Entscheidungen.

1 Einleitung: Die These von der unangebrachten Gewichtung steuerlicher Aspekte in individuellen Entscheidungskalkülen

Kaum eine These über reale Verhaltenswirkungen der Besteuerung ist in der öffentlichen Meinung so beliebt wie die von der irrational starken Gewichtung von Steuern im indi...

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Zur Gewichtung von Steuern in unternehmerischen Investitionskalkülen: Eine Conjoint-Analyse des Entscheidungsverhaltens selbständiger Ärzte

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