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Kundengebundene Werkzeuge
I. Wirtschaftlicher Hintergrund
Die Auslagerung von Teilbereichen der Produktion (outsourcing) ist in vielen Branchen der Industrie üblich geworden. Als Musterbeispiel mag die Automobilproduktion mit ihren Tausenden von direkten und indirekten Zulieferbetrieben dienen. In diesem Geschäftsmodell tauchen regelmäßig die kundengebundenen Werkzeug- oder Gussformen als Bilanzierungsproblem auf. Der rechtliche und wirtschaftliche Hintergrund dieses Geschäftsmodells lässt sich wie folgt skizzieren:
Der Zulieferer als Auftragnehmer schließt mit dem Abnehmer als Auftraggeber einen Rahmenvertrag ab, nach dessen Maßgabe der Auftragnehmer spezifizierte Produktionsteile (z. B. eine Frontglasscheibe) für den Auftraggeber erstellt. Die Produktion dieser Teile bedarf besonderer Werkzeuge, die für andere Produktionszwecke nicht verwendbar sind oder gemäß den Vereinbarungen nicht verwendet werden dürfen.
Der Zulieferer kann mit der Produktion erst nach Herstellung oder Beschaffung dieser Werkzeuge tätig werden. Sein Risiko besteht in der vom Auftraggeber georderten Menge – z. B. Absatz des neuen Roadsters des Automobilherstellers B. Je S. 295nach Marktmacht wird dieses Ri...