Ausgelöst durch den aktuellen Standardentwurf des IASB zur internationalen Rechnungslegung für kleine und mittlere Unternehmen, wird der mögliche Nutzen einer IFRS-Bilanzierung auch für mittelständische Unternehmen derzeit intensiv und teilweise kontrovers diskutiert. Angesichts der zunehmenden internationalen Ausrichtung mittelständischer Unternehmen wird in dieser Diskussion häufig auch der mögliche Einfluß eines nach internationalen Rechnungslegungsgrundsätzen aufgestellten Jahresabschlusses auf Kreditvergabeentscheidungen und die Anforderungen der Kreditinstitute während des Rating-Prozesses thematisiert. Um ein besseres Verständnis über das Zusammenspiel von Rechnungslegung und Rating zu erhalten, werden im vorliegenden Beitrag die typischen Bestandteile eines Rating-Verfahrens dargestellt. Darauf aufbauend wird gezeigt, daß Kreditinstitute in ihren Rating-Systemen neben HGB-Abschlüssen auch IFRS-Abschlüsse verarbeiten können, keinesfalls aber von den kreditnachfragenden Unternehmen einen IFRS-Abschluß verlangen.