Kindergeldberechtigung bei fast zweijähriger Unterbringung
des minderjährigen Kindes in einem Kinderheim
Leitsatz
1. Dauert die Unterbringung der zuvor
im Haushalt der Mutter lebenden minderjährigen Tochter in einem Kinderheim
insgesamt fast zwei Jahre, hat die Tochter im kindergeldrechtlich umstrittenen
Zeitraum der ersten sechs Monate der Heimunterbringung ihre Mutter zu Hause
lediglich an zwei Weihnachtsfeiertagen besucht und gab es davon abgesehen in
der übrigen Zeit keine Kontake zwischen Mutter und Tochter und damit auch
keine Versorgung, Betreuung und Erziehung durch die Mutter, so war die Tochter
in diesen sechs Monaten nicht im Sinne von
§ 64 Abs. 2 Satz 1
EStG in den Haushalt der Mutter aufgenommen.
2. In diesem Fall ist der Vater des
Kindes vorrangig kindergeldanspruchsberechtigt, wenn er zwar ebenfalls keinen
Kontakt zu der Tochter hatte, aber mehr Unterhalt als die Mutter des Kindes
gezahlt hat.
Tatbestand
Fundstelle(n): JAAAC-48946
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Online-Dokument
Sächsisches FG, Urteil v. 23.11.2006 - 5 K 901/03 (Kg)
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