Grundstückskauf- und Sanierungsvertrag als einheitliches Vertragswerk
Mitwirkungspflichten
nachträgliches Bekanntwerden des Sanierungsvertrags
Verletzung der Anzeigepflichten hemmt den Beginn der Festsetzungsfrist
Leitsatz
1. Der enge sachliche Zusammenhang zwischen Grundstückskaufvertrag und der zur Sanierung eines Gebäudes abgeschlossenen Verträge,
der als Gegenstand des Erwerbsvorgangs das sanierte Grundstück bestimmt, wird nicht schon dadurch ausgeschlossen, dass zeitlich
zuerst der Grundstückskaufvertrag abgeschlossen wird.
2. Wer im Verwaltungsverfahren auf eine Anfrage des Finanzamts mitteilt, dass ein Vertrag über die Sanierung des erworbenen
Grundstücks nicht abgeschlossen worden sei, obwohl dies – wie sich später herausstellt – nicht der Wahrheit entspricht, kommt
damit seinen Mitwirkungspflichten aus § 90 AO nicht hinreichend nach.
3. Wird dem Finanzamt die von den Beteiligten verschwiegene Existenz des Sanierungsvertrages, der mit dem Grundstückskaufvertrag
ein einheitliches Vertragswerk bildet, nachträglich bekannt, so darf der Grunderwerbsteuerbescheid geändert werden.
4. Die Nichterfüllung der Anzeigepflichten der Beteiligten führt zur Hemmung des Beginns der Festsetzungsfrist gemäß § 170
Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 AO.
Auf diese Entscheidung wird Bezug genommen in folgenden Gerichtsentscheidungen:
Fundstelle(n): QAAAC-24631
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Online-Dokument
FG Mecklenburg-Vorpommern, Urteil v. 15.01.2004 - 3 K 18/03
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