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UM Nr. 2 vom

Steuerliche Aspekte beim Kauf und Verkauf von Personengesellschaften und Mitunternehmeranteilen

StB/vBP Prof. Dr. Hans Ott

Als Instrument des betrieblichen Wachstums hat der Unternehmens- und Beteiligungskauf seit vielen Jahren eine große praktische Bedeutung. Neben den zivilrechtlichen Problemen sowie der Frage nach der angemessenen Kaufpreisbestimmung treten in der Praxis regelmäßig auch umfangreiche Problemstellungen auf, mit denen sich der steuerliche Berater auseinanderzusetzen hat. Wenngleich der Kauf eines Unternehmens in erster Linie auf strategischen Erwägungen beruht, macht es der absolute wie auch der relative Umfang der steuerlichen Konsequenzen erforderlich, diese Entscheidungen grundsätzlich nur unter gleichzeitiger Berücksichtigung der steuerlichen Auswirkungen zu verwirklichen. Möglicherweise führt erst die Einbeziehung der Steuerkomponente, verbunden mit einer geschickten Gestaltung der steuerlich relevanten Parameter dazu, dass der Unternehmenskauf sich als vorteilhafte Investition erweist.

Die steuerlichen Rahmenbedingungen des Unternehmenskaufs sind in den letzten Jahren durch gesetzliche Neuregelungen entscheidend verschlechtert worden. Zu nennen ist in diesem Zusammenhang das Steuersenkungsgesetz, mit dem zwar grundsätzlich mit Wirkung ab 2002 für den Veräußerer von Anteilen an inländischen Kapitalgesellschaften das Halbeinkünfteverfahren für natürliche Personen bzw. die Steuerbefreiung für Kapitalgesellschaften eingeführt wurde, andererseits aber durch entsprechende Änderungen im Umwandlungssteuergesetz der steueroptimale Erwerb von Anteilen an Kapitalgesellschaften erschwert worden ist.

Darüber hinaus wurde durch das Unternehmenssteuerfortentwicklungsgesetz mit Wirkung ab dem Veranlagungszeitraum 2002 die Vorschrift des § 16 EStG in der Weise verschärft, dass die Veräußerung von Teilen eines Mitunternehmeranteils zu einem laufenden Gewinn führt, der keine Begünstigungen mehr erfährt. Schließlich ist nach der Ergänzung in § 7 Satz 2 GewStG ab dem Veranlagungszeitraum 2002 die Veräußerung von Mitunternehmeranteilen durch Personen- und Kapitalgesellschaften gewerbesteuerpflichtig.

Der Beitrag diskutiert nach einem kurzen Überblick die steuerlichen Grundfragen sowohl auf der Seite des Veräußerers als auch beim Erwerber. Dabei wird zunächst die Veräußerung bzw. der Kauf von Personenunternehmen und Mitunternehmeranteilen behandelt. Ein weiterer Beitrag wird zu einem späteren Zeitpunkt die steuerliche Behandlung der Veräußerung von Einzelunternehmen sowie die in diesem Zusammenhang sich bietenden Gestaltungsmöglichkeiten vertiefen.

Dies ist ein Abstract zu einem Aufsatz der Zeitschrift "Unternehmensbewertung & Management" (UM), dem Vorläufer des BBB.

Fundstelle(n):
UM 2/2003
ZAAAB-84643