Verwertungsverbot bei unterlassenem Hinweis auf ein Zwangsmittelverbot
Leitsatz
Aus der Verletzung strafrechtlicher Belehrungspflichten folgt nicht automatisch ein steuerrechtliches Verwertungsverbot.
Voraussetzung für einen Verstoß gegen § 136a StPO, der zu einem Verwertungsverbot wegen verfahrensfehlerhaft gewonnener Beweismittel
führt, ist eine bewusste, planmäßige Täuschung des Steuerpflichtigen.
Eine mögliche „Rollenunklarheit”, wonach das Finanzamt nicht deutlich genug heraus gestellt hat, ob es die weiteren Unterlagen
im Strafverfahren oder im Besteuerungsverfahren anfordert, führt nicht zu einem Verwertungsverbot.
Eine ordnungsgemäße strafprozessuale Belehrung über ein Aussageverweigerungsrecht beinhaltet notwendig die steuerverfahrensrechtliche
Belehrung nach § 393 Abs. 1 Satz 4 AO über das Zwangsmittelverbot.
Fundstelle(n): AO-StB 2006 S. 142 Nr. 6 NWB-Eilnachricht Nr. 11/2008 S. 959 XAAAB-82707
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Hessisches Finanzgericht, Beschluss v. 13.02.2006 - 6 V 2275/05
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