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Die Finanzverwaltung und deren Sichtweise zur Bilanzierung von ERP-Software
Das BMF-Schreiben behandelt die Aufwendungen für das sog. customizing im Zusammenhang mit der Einführung der ERP-Software.
Diese Aufwendungen umfassen den Löwenanteil der ganzen Installation und betragen ein Vielfaches der Aufwendungen für die Anschaffung der Softwarelizenz mit dem Quellcode.
Ob mit dem Schreiben ein wesentlicher Beitrag zur Streitvermeidung geleistet wurde, ist skeptisch zu beurteilen. Das liegt nicht so sehr an den den BMF-Schreiben zugrunde liegenden rechtsdogmatischen Ausgangsüberlegungen, sondern an der Fülle von unbestimmten, d. h. im Einzelfall zu definierenden „technischen” Begriffsinhalten.
I. Zur Historie
Die Finanzverwaltung hatte sich dieses Themas zunächst heimlich, still und leise – also ohne Ankündigung im Schrifttum – dafür aber flächendeckend im Rahmen von Außenprüfungen bemächtigt. Erinnert sei an dieser Stelle an einen Erfahrungsbericht des Verfassers aus einer Bp-Schlussbesprechung. Zu dieser Veröffentlichung erhielt der Verfasser – ganz anders als sonst – eine ganze Reihe von Antworten aus dem Kollegenkreis quer durch die Bundesrepublik. Bestätigt wurde dem Verfasser dadurch die breit angelegte Offensive der Verwaltung. Im Gefolge ...