Auflösung einer Gesellschaft bei Widerruf des Auflösungsbeschlusses
Leitsatz
1. Neben der zivilrechtlichen Auflösung einer Kapitalgesellschaft ist weitere Voraussetzung für die Entstehung eines Auflösungsverlustes
i.S.v. § 17 EStG, dass der wesentlich beteiligte Gesellschafter nicht mehr mit Zuteilungen oder Rückzahlungen aus dem Gesellschaftsvermögen
rechnen konnte und feststand, ob und in welcher Höhe noch nachträgliche Anschaffungskosten oder sonstige im Rahmen des § 17
Abs. 2 EStG zu berücksichtigende wesentliche Veräußerungs- oder Aufgabekosten anfallen werden.
2. Wenn noch nicht mit der Vermögensverteilung begonnen wurde, kann eine Liquidation nach erfolgtem Auflösungsbeschluss regelmäßig
durch - grundsätzlich formfreien - Fortsetzungsbeschluss rückgängig gemacht werden. Ein solcher Fortsetzungsbeschluss ist
jedoch nur zulässig, wenn zumindest keine Überschuldung im Sinne des § 63 GmbHG vorliegt.
Auf diese Entscheidung wird Bezug genommen in folgenden Gerichtsentscheidungen:
Fundstelle(n): IAAAB-74933
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Online-Dokument
Hessisches Finanzgericht, Urteil v. 12.09.2005 - 11 K 3284/04
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