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StuB Nr. 12 vom Seite 573

Zur Qualität der US-GAAP

– Ein genauerer Blick auf die Enron-Konzernbilanz –

von Prof. Dr. Jochen Zimmermann, Bremen
Die Kernfragen:
  • Zeigt der Enron-Fall die Schwächen der Rechnungslegung nach US-GAAP auf?

  • Welche Maßnahmen zur Regulierung der Informationsproduktion und -verarbeitung sind vorzunehmen, damit sich ein Fall wie bei Enron nicht wiederholt?

  • Welche Konsequenzen sind für den Abschlussprüfer zu ziehen?

I. Einleitung

Bei Anlegern und Analysten galt die Anwendung internationaler Rechnungslegungsregeln, insbesondere aber der US-GAAP bislang als Qualitätsstandard. Den Vorschriften des deutschen Handelsrechts, den GoB, hatten internationale Marktteilnehmer stets wenig Vertrauen entgegengebracht. Nicht nur schien das System der deutschen Rechnungslegung zu wenig an den Anlegerinteressen orientiert, es war auch durch das Maßgeblichkeitsprinzip mit systemfremden Elementen durchsetzt. Steuerlich motivierte Bilanzpolitik, Regeln zum Gläubigerschutz, die das Legen stiller Reserven erlaubten, ließen schon das Rahmenwerk der Informationsproduktion als zweifelhaft erscheinen.

Internationale Regeln standen in dem Ruf, bilanzpolitische Spielräume im Vergleich zur deutschen Rechnungslegung einzuschränken und einen besseren Einblick in die Performance eines Unternehmens geben zu können. Nach dem Zusammenbruch vo...

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