Zwischenschaltung einer GbR als Missbrauch von Gestaltungsmöglichkeiten beim gewerblichen Grundstückshandel
Leitsatz
1. In der Zwischenschaltung einer Personengesellschaft bei Errichtung und anschließendem Verkauf mehrerer Eigentumswohnungen
liegt im Hinblick auf die Besteuerung als gewerbliche Grundstückshandel ein Missbrauch von Gestaltungsmöglichkeiten, wenn
bereits bei Errichtung der Wohnungen eine bedingte Veräußerungsabsicht bestand und die Abwicklung der Verkäufe zeigt, dass
eine Trennung zwischen der Vermögenssphäre der GbR und ihrer Gesellschafter nicht stattgefunden hat.
2. Der Umstand, dass die Käufer den Kaufpreis auf das Baukonto der GbR überweisen, die GbR die mit dem Verkauf der Eigentumswohnungen
zusammenhängenden Kosten begleicht und eine Abrechnung sowie ein Ausgleich der Kosten zwischen den Gesellschaftern nicht stattfindet,
lässt darauf schließen, dass eine Aufteilung der Vermögenssphären der Gesellschaft und ihrer Gesellschafter nicht gewollt
war und die Zwischenschaltung der Gesellschaft der Steuerumgehung diente.
Fundstelle(n): RAAAB-36769
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Online-Dokument
Hessisches Finanzgericht, Urteil v. 03.12.2002 - 8 K 1025/91
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