Betriebsvermögenseigenschaft eines Mehrfamilienhauses bei einem in der Baubranche tätigen Steuerpflichtigen
Eigentumserwerb durch Hoheitsakt als Anschaffung
Einkommensteuer und Gewerbesteuermessbescheid 1996
Leitsatz
1. Ein zuvor vermietetes Mehrfamilienhaus, das ein als Immobilienmakler, Baubetreuer und Bauträger gewerblich tätiger Steuerpflichtiger
nach Auszug der Mieter saniert und veräußert, ist (spätestens) ab dem Zeitpunkt als notwendiges Betriebsvermögen des Gewerbebetriebs
anzusehen, ab dem der Steuerpflichtige es dazu nutzt, um mit seiner Firma als Auftragnehmerin des Bauvertrages mit dem späteren
Erwerber Einkünfte aus gewerblicher Betätigung zu erzielen.
2. Bei wirtschaftlicher Betrachtungsweise ist der Eigentumserwerb durch Hoheitsakt aufgrund eines zuvor rechtsgeschäftlich
erworbenen Restitutionsanspruchs einer rechtsgeschäftlichen Anschaffung des Grundstücks gleichzusetzen. Folglich ist die Einlage
eines auf diesem Wege erworbenen Grundstücks in das Betriebsvermögen gemäß § 6 Abs. 1 Nr. 5 Buchst. a EStG mit den Anschaffungskosten
– hier für den Erwerb des Restitutionsanspruchs – zu bewerten, wenn die Einlage innerhalb von drei Jahren seit Eigentumserwerb
erfolgt ist.
Auf diese Entscheidung wird Bezug genommen in folgenden Gerichtsentscheidungen:
Fundstelle(n): INF 2004 S. 884 Nr. 23 AAAAB-36056
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Online-Dokument
FG Mecklenburg-Vorpommern, Urteil v. 02.09.2004 - 2 K 519/00
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