Unbedingte Veräußerungsabsicht, Gewinnerzielungsabsicht, Erwerb im Umlegungsverfahren nach §§ 45 ff. BauGB
Leitsatz
1) Ein gewerblicher Grundstückshandel liegt beim An- und Verkauf von weniger als vier Objekten auch dann vor, wenn nach dem
Gesamtbild der Verhältnisse zweifelsfrei von vornherein eine unbedingte Veräußerungsabsicht des Steuerpflichtigen bestanden
hat. Hiervon ist auszugehen, wenn der Steuerpflichtige bereits vor Baubeginn Verträge zur Errichtung und anschließenden Veräußerung
des Objekt abschließt.
2) Die für einen gewerblichen Grundstückshandel erforderliche Gewinnerzielungsabsicht des Steuerpflichtigen ist auch dann
gegeben, wenn bei einzelnen Objekten oder gar insgesamt ein Verlust erzielt wird.
3) Erwirbt ein Steuerpflichtiger ein Grundstück im Umlegungsverfahren nach §§ 45 ff. BauGB, liegt mangels Freiwilligkeit des
Erwerbs kein Anschaffungsgeschäft vor, soweit die erhaltene Grundstücksfläche dem sog. eingeworfenen Grundstück entspricht.
Erfolgt jedoch eine Grundstückszuteilung gegen Zuzahlung für eine den Sollanspruch nach § 56 Abs. 1 S. 1 nicht unwesentlich
übersteigende Mehrzuteilung, liegt ein Anschaffungsgeschäft vor.
Fundstelle(n): EFG 2004 S. 1116 MAAAB-21167
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FG Münster, Urteil v. 29.01.2004 - 12 K 484/01 G, F
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