Zurechnung von Einkünften aus Gewinnausschüttungen einer GmbH an eine Domizilgesellschaft; Aussetzung der Vollziehung
Leitsatz
1. Die Verfassungsmäßigkeit der Regelung des § 23 Abs. 2 Satz 2 EStG, wonach § 23 EStG der Vorschrift des § 17 EStG
vorgeht, ist nicht ernstlich zweifelhaft. Die Vorschrift verstößt weder gegen den allgemeinen Gleichheitssatz noch gegen
das Leistungsfähigkeitsprinzip.
2. Kapitaleinkünfte aus der Beteiligung an einer GmbH erzielt der Anteilseigner, also derjenige, dem nach § 39 AO 1977
die Anteile der GmbH im Zeitpunkt des Gewinnverteilungsbeschlusses zuzurechnen sind, unabhängig von dessen formalen
Gesellschafterstellung. Ergibt sich bei wirtschaftlicher Betrachtungsweise, dass ein anderer als der formale Gesellschafter
die tatsächliche Herrschaft über die Anteile ausübt, weil er den formalen Gesellschafter --hier: eine Domizilgesellschaft--
im Regelfall von der Ausübung seiner Gesellschafterrechte, insbesondere des Rechtes auf Gewinnbezug aus § 29 Abs.
1 GmbHG ausschließen kann, sind die Gewinnausschüttungen nicht dem formalen Gesellschafter zuzurechnen.
Auf diese Entscheidung wird Bezug genommen in folgenden Gerichtsentscheidungen:
Fundstelle(n): BAAAB-12385
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Online-Dokument
Finanzgericht des Saarlandes, Beschluss v. 01.03.2001 - 2 V 400/00
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