Abrechnungsbescheid über zurückgefordertes Kindergeld
Leistungsempfänger von Kindergeld
Leitsatz
1. Stellt die Familienkasse in einem als „Abrechnungsbescheid„ bezeichneten Schreiben an den Vater des Kindes fest, dass er
das zu erstattende Kindergeld in einer bestimmten Höhe erhalten hat und dass auf die Erstattung nicht verzichtet werden kann,
da die primär kindergeldberechtigte Mutter die Weiterleitung des Kindergeldes nicht bestätigt hat, so enthält der Bescheid
erstens einen Abrechnungsbescheid nach § 218 Abs. 2 AO, soweit festgestellt wird, dass der Vater Empänger des zu Unrecht ausbezahlten
Kindergeldes war und zweitens eine Billigkeitsentscheidung nach § 163 AO, soweit über den Verzicht auf die Rückforderung des
Kindergeldes entschieden wird.
2. Es ist nicht ermessensfehlerhaft, wenn die Familienkasse nur dann auf die Rückforderung des zu Unrecht ausbezahlten Kindergeldes
verzichtet, wenn der nach § 64 Abs. 2 EStG primär kindergeldberechtigte Elternteil gegenüber der Familienkasse bestägt, dass
er das Kindergeld durch Weiterleitung erhalten hat und seinen Anspruch auf Auszahlung des Kindergeldes insoweit als erfüllt
anerkennt. Privatrechtliche Vereinbarungen zwischen den Eltern sind hierbei unbeachtlich.
Fundstelle(n): IAAAB-10592
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Online-Dokument
Finanzgericht München, Urteil v. 20.03.2002 - 9 K 3745/01
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