Besitzen Sie diesen Inhalt bereits,
melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.
Rechtsrahmen für Verrechnungspreise in den Vereinigten Arabischen Emiraten
Eine Analyse der Dokumentationspflichten und Strategien für multinationale Unternehmen
Die Einführung des neuen Körperschaftsteuerregimes sowie umfassender Verrechnungspreisvorschriften markiert einen bedeutenden Wandel in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die gesetzlichen Bestimmungen – insbesondere das Federal Decree-Law No. 47 of 2022 – orientieren sich eng an den OECD-Standards, werden jedoch durch landesspezifische Besonderheiten ergänzt, etwa bei der Begriffsbestimmung von „related parties“ und „connected persons“. Die jüngst veröffentlichten Richtlinien der Federal Tax Authority (FTA) greifen zentrale Aspekte auf, darunter die Anwendung der Interquartilsmethode, die Genehmigung von downward adjustments sowie die Relevanz von Pillar Two und einer potenziell anfallenden Qualified Domestic Minimum Top-up Tax. Parallel hierzu haben Neuerungen bei den Disclosure Forms und Master Files/Local Files die Nachweis- und Dokumentationspflichten deutlich verschärft. Darüber hinaus bieten neue Instrumente, wie das geplante Advance Pricing Agreement (APA), Unternehmen die Möglichkeit, in komplexen Verrechnungspreissachverhalten Rechtssicherheit zu erlangen. Dieser Beitrag zeigt die zentralen Regelungen, analysiert Praxisimplikationen und legt dar, welche Maßnahmen internationale Konzerne und lokal tätige Unternehmen in den VAE ergreifen sollten, um den aktuellen Anforderungen gerecht zu werden.
Die FTA erkennt alle fünf OECD-Verrechnungspreismethoden an, lässt jedoch unter bestimmten Bedingungen auch alternative Bewertungsansätze wie DCF-Modelle zu.
Bei downward adjustments besteht in den Vereinigten Arabischen Emiraten künftig eine Genehmigungspflicht durch die FTA, was zusätzliche Hürden für Unternehmen schafft.
Die Neuordnung der Verrechnungspreise setzt auf eine differenzierte Definition von related parties und connected persons und bindet zugleich steuerliche Aspekte von Free Zones sowie Pillar Two in ein geschlossenes Regelwerk ein.