Taxonomie zwischen Anspruch und Vereinfachung
Liebe Leserinnen und Leser,
Regulierung ist oft wie ein Balanceakt: Einerseits braucht es klare Regeln, um Orientierung zu geben und große Ziele zu erreichen. Andererseits dürfen Unternehmen nicht unter einer Last von Pflichten zusammenbrechen.
Genau in diesem Spannungsfeld bewegt sich die EU-Taxonomie seit ihrer Einführung – ein zentrales Instrument für nachhaltige Investitionen, das gleichzeitig für seine Komplexität kritisiert wird.
Mit dem Delegierten Rechtsakt vom versucht die EU-Kommission, hier nachzubessern. Neue Wesentlichkeitsschwellen und vereinfachte Meldebögen sollen Unternehmen entlasten, ohne die Grundidee aus dem Blick zu verlieren. Ob das gelingt, ist noch offen – zumal einige wichtige Fragen vorerst unbeantwortet bleiben.
In unserem Fokusbeitrag ab beleuchten Prof. Dr. Christian Fink und Dr. Marco Liepe die neuen Regelungen und geben eine Einschätzung, welche Auswirkungen für die Praxis zu erwarten sind.
Daneben greift diese Ausgabe zwei weitere Entwicklungen auf: Dr. Nadine Otter, Prof. Dr. Stefan Müller und Dr. Jens Reinke analysieren ab die Änderungen der CSDDD durch die Omnibus-Pakete – gedacht zur Entlastung, in der Praxis aber nicht ohne neue Unsicherheiten. Und final stellt Prof. Dr. Hanno Kirsch ab die zweiten Amendments zum „IFRS for SMEs“ vor, die eine deutliche Angleichung an die full IFRS mit sich bringen.
Drei Themen, ein gemeinsamer Nenner: der Versuch, Anspruch und Umsetzbarkeit in Einklang zu bringen. Ein Balanceakt, der die internationale Rechnungslegung wahrscheinlich auch in den kommenden Jahren prägen wird.
Viel Freude beim Lesen!
Herzliche Grüße
Natalie Klimsa
Fundstelle(n):
PiR 9/2025 Seite 237
QAAAJ-98911