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Innerbetriebliche Leistungsverrechnung als Kern der Betriebsabrechnung
Darstellung der verschiedenen Verfahren anhand praktischer Anwendungsbeispiele
Die Problematik der Betriebsabrechnung resultiert aus der Verrechnung der Gemeinkosten. Diese können zum einen den Produkten und Leistungen nicht unmittelbar zugerechnet werden. Zum anderen fallen sie auf produktionsfernen Hilfskostenstellen an. Diese geben unterstützende Leistungen nicht nur an die produktionsbezogenen Hauptkostenstellen ab, sondern tauschen untereinander Leistungen aus, und dies häufig in beträchtlichem Ausmaß. Somit kann in der Praxis ein regelrechter Wildwuchs an Kosten entstehen. In dem vorliegenden Beitrag wird aufgezeigt, mittels welcher Verfahren Transparenz in das Dickicht aus internen Bereichen gebracht wird und welche steuerungsrelevanten Informationen hieraus gezogen werden können.
Das Hauptproblem der Betriebsabrechnung besteht in der Verrechnung der innerbetrieblichen Leistungen unter den Hilfskostenstellen.
Die Verrechnung wechselseitiger Leistungsströme kann mittels verschiedener Verfahren erfolgen, von denen nur das Gleichungssystemverfahren zu korrekten Werten führt.
Die Genauigkeit der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung hat unmittelbare Auswirkungen auf die Produktkalkulation.
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I. Sekundäre Gemeinkosten als Problem der Betriebsabrechnung
Eine [i]Haupt- und Hilfskostenstellen Kostenstelle ist ein betrieblicher Teilbereich, der kostenrechnerisch selbständig abgerechnet wird. Nach Art der Abrechnung einer Kostenstelle werden unterschieden
Hauptkostenstellen, die die Kosten direkt auf die Kostenträger verrechnen, und
Hilfskostenstellen, die die Kosten zunächst auf andere Kostenstellen umlegen. S. 610
Die Abgrenzung ist nicht trivial: So kann die Kostenstelle „Transport“ sowohl Hilfskostenstelle (im produzierenden Betrieb) als auch Hauptkostenstelle (in einer Spedition) sein. Hier gilt die Leitlinie, dass Hauptkostenstellen Markterlöse zuzurechnen sein müssen.
In den Hauptkostenstellen vollzieht sich die Kernwertschöpfung des Unternehmens. Hier wird die dem Kunden gegenüber sichtbare Kernleistung erbracht (z. B. Montage, Schweißerei, Lackiererei). Hilfskostenstellen erbringen demgegenüber unterstützende Leistungen, die nicht unmittelbar in die Kernleistung eingehen (z. B. Arbeitsvorbereitung, Beschaffung, innerbetriebliche Logistik). Häufig werden deswegen die Hauptkostenstellen auch als „profit center“ und die Hilfskostenstellen als „cost center“ bezeichnet. Für Dienstleistungsunternehmen lassen sich die Bereiche des kundenorientierten „front office“ als Hauptkostenstellen und die dem Blick des Kunden verborgenen Bereiche des „back office“ als Hilfskostenstellen bezeichnen.
Dem [i]Typische Hilfskostenstellen vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) herausgegebenen Kostenstellenplan lassen sich folgende typische Hilfskostenstellen entnehmen.
Tabelle in neuem Fenster öffnen
Materialbereich |
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Fertigungsbereich |
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Forschung und Entwicklung |
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Vertriebsbereich |
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Allgemeiner Bereich |
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