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NaRp Nr. 7 vom Seite 193

Wenn Investoren auf Dialog setzen

Anke Kreft | Redaktion Nachhaltigkeit und Reporting | nachhaltigkeit-reporting-redaktion@nwb.de

Die Norges Bank Investment Management (NBIM) verwaltet den norwegischen Staatsfonds, der mit rund 1,8 Billionen US-Dollar eines der größten Vermögen weltweit darstellt. Dieses Volumen verleiht den Erwartungen, die die NBIM an Unternehmen stellt, auch über ihren unmittelbaren Stakeholder-Kreis hinaus Gewicht. Im Mai hat die NBIM nun ihren Climate Action Plan 2025 veröffentlicht und darin klare Anforderungen an die Unternehmen in ihrem Portfolio formuliert.

Sie verlangt in ihrem Plan, dass die Unternehmen, in die sie investiert, ihre Klimastrategien offenlegen und sich dabei an wissenschaftlich fundierten Klimazielen orientieren. Diese sollen sowohl Scope-1- als auch Scope-2- und – sofern relevant – Scope-3-Emissionen berücksichtigen. Gleichzeitig erwartet die NBIM, dass glaubwürdige Transformationspläne mit überprüfbaren Zwischenzielen entwickelt werden und regelmäßig über die Fortschritte berichtet wird. Das bedeutet für Unternehmen, dass eine verlässliche und transparente Nachhaltigkeitsstrategie und die Berichterstattung darüber zu Voraussetzungen für den Zugang zu Kapital werden.

Außerdem legt NBIM großen Wert darauf, dass die Unternehmen offen für einen aktiven Dialog über ihre Klimastrategien sind. Zwar fordert der Plan nicht ausdrücklich, dass alle Stakeholder entlang der Wertschöpfungskette ebenfalls einbezogen werden, doch es wird deutlich, dass Transparenz und Dialog mit Stakeholdern als wichtig erachtet werden.

Diese Haltung könnte Einfluss auf die Nachhaltigkeitsberichterstattung in Deutschland und der EU haben. Denn wenn ein Akteur dieser Größenordnung deutliche Anforderungen an Nachhaltigkeit stellt, folgen andere häufig seinem Beispiel.

Einen Einblick, wie Unternehmen in Deutschland und Österreich den Stakeholder-Dialog bisher bereits gestaltet und darüber berichtet haben, zeigen Dr. Josef Baumüller und Oliver Scheid in ihrer Beitragsreihe ab auf.

Ob und wie sich der Climate Action Plan 2025 konkret bei uns auswirken wird, bleibt abzuwarten. Die NaRp wird Sie darüber auf dem Laufenden halten und Sie weiterhin bei der Vorbereitung und Umsetzung ihrer Nachhaltigkeitsberichterstattung begleiten.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre bei diesen und weiteren Beiträgen in dieser Ausgabe.

Ihre

Anke Kreft

Fundstelle(n):
NaRp 7/2025 Seite 193
CAAAJ-93888