Nachhaltigkeitsberichterstattung – ein probates Mittel zum Klimaschutz
Die Menschen in Deutschland sehen sich aktuell mit vielfältigen gesellschaftlichen Herausforderungen konfrontiert: Die wirtschaftliche Lange, die innere Sicherheit und internationale Konflikte dominieren die öffentliche Wahrnehmung. Inmitten dieser Krisen scheint der Umwelt- und Klimaschutz für viele in den Hintergrund zu treten – zumindest vordergründig.
Doch eine aktuelle Studie des Umweltbundesamtes zum Umweltbewusstsein in Deutschland aus dem Mai 2025 zeigt sehr deutlich: Der Schutz von Umwelt und Klima hat für die Mehrheit der Bevölkerung weiterhin einen hohen Stellenwert. Konkrete Umweltthemen wie der Kampf gegen Plastikvermüllung, das Artensterben, die sichere Entsorgung von Atommüll sowie der Schutz von Wäldern, Mooren und anderen Ökosystemen gewinnen sogar an Bedeutung.
Gleichzeitig schwindet die Zuversicht, dass der Klimawandel und seine Folgen noch wirksam begrenzt werden können. Viele Menschen halten eine Anpassung an den Klimawandel – gerade aus gesundheitlichen Gründen – für unumgänglich.
Selbst Papst Leo XIV. unterstrich in seiner feierlichen Amtseinführung am die ethische Verantwortung gegenüber unserem Planeten. Er kritisierte ein Wirtschaftssystem, das„die Ressourcen der Erde ausbeutet und die Ärmsten an den Rand drängt“, und appellierte damit für mehr Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit.
Die Wichtigkeit von Umwelt- und Klimaschutz ist demnach in der öffentlichen Wahrnehmung unbenommen.
Die Nachhaltigkeitsberichterstattung – ob verpflichtend oder freiwillig nach VSME, wie Prof. Dr. Christian Hanke und Jasmin Vahidi sie ab S. 171 beschreiben – kann ihren Teil zu einer nachhaltigeren Zukunft beitragen. Sie ist mehr als eine Berichtspflicht – sie ist ein strategisches Instrument, um Transparenz zu schaffen, übernommene Verantwortung zu zeigen und aktiv zur ökologischen und sozialen Transformation beizutragen. Sie hilft, den Blick zu schärfen, Prioritäten richtig zu setzen und die unternehmerischen Mühen um nachhaltige Transformationen für die Stakeholder sichtbar zu machen.
Die regulatorischen Anforderungen entwickeln sich derzeit sehr dynamisch weiter. Prof. Dr. Christian Fink und Marco Liepe geben daher ab S. 163 ein Update zur EU-Taxonomie, das die Auswirkungen der Omnibus-I-Vorschläge auf die Taxonomieberichterstattung detailliert darlegt.
Bertil Kapff und Helena Schimanowski unterziehen ab S. 177 die Plastikabgaben und Verpackungssteuern einem Praxistest. Diese sollen Lenkungswirkungen entfalten und Unternehmen zu umweltfreundlicherem Handeln motivieren. Die Studie zum Umweltbewusstsein zeigte ja, dass der Kampf gegen die Vermüllung durch Plastik für die Menschen in Deutschland durchaus von Bedeutung ist.
Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre bei diesen und weiteren Beiträgen in dieser Ausgabe.
Ihre
Anke Kreft
Fundstelle(n):
NaRp 6/2025 Seite 161
VAAAJ-91997