Die Betriebsaufspaltung stellt eines der häufigsten Haftungsrisiken für steuerliche Berater dar. Dies liegt einerseits daran, dass es sich um ein dynamisches Rechtsgebiet handelt, welches durch die Rechtsprechung kontinuierlich weiterentwickelt wird und deshalb durchgängige Fortbildung erfordert. Andererseits wird durch die neuere Rechtsprechung der klassische Regelfall der Betriebsaufspaltung weiter ausgedehnt, sodass – selbst bei theoretischer Kenntnis – das tatsächliche Erkennen in der Praxis schwieriger wird. Bei steuerlichen Betriebsprüfungen werden oft ungeplante Betriebsaufspaltungen entdeckt und es kommt dann zu erheblichen Steuernachzahlungen beim Mandanten und ggf. Schadensersatzansprüchen gegen den Berater. Besonders problematisch wird die Situation für den steuerlichen Berater, wenn die in der Diskussion stehende Haftungssumme den eigenen Versicherungsschutz überschreitet. Die Voraussetzungen einer Betriebsaufspaltung sowie deren steuerlichen Folgen sind bereits in empfehlenswerten NWB-Beiträgen ausführlich dargestellt worden (s. nur Dorn/Niesmann/Könekamp, NWB 25/2022 Beilage S. 23; Müller, NWB 7/2024 S. 489; Dorn, NWB 30/2024 S. 2051). Hier soll es vor allem um die un...