Instanzenzug: LG Neuruppin Az: 11 KLs 5/24vorgehend Az: 6 StR 191/23 Beschlussvorgehend LG Neuruppin Az: 13 KLs 8/21 Urteil
Gründe
1Das Landgericht hatte den Angeklagten im ersten Rechtsgang bei Freispruch im Übrigen wegen veruntreuender Unterschlagung in fünf Fällen, Vorenthaltens von Arbeitnehmerbeiträgen in fünf Fällen und wegen Insolvenzverschleppung zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von drei Jahren und neun Monaten verurteilt. Auf die Revision des Angeklagten stellte der ) das Verfahren im Hinblick auf den Tatvorwurf der Insolvenzverschleppung gemäß § 154 Abs. 2 StPO ein, hob das Urteil hinsichtlich einer der abgeurteilten Taten der veruntreuenden Unterschlagung sowie im Ausspruch über die Gesamtstrafe auf und verwies die Sache in diesem Umfang zu neuer Verhandlung und Entscheidung an das Landgericht zurück. Nunmehr hat die Strafkammer den Angeklagten nach Einstellung des Tatvorwurfs der veruntreuenden Unterschlagung gemäß § 154 Abs. 2 StPO wegen der bereits rechtskräftig feststehenden Taten und der rechtskräftig verhängten Einzelstrafen zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilt und ihm im verbleibenden Umfang seiner Verurteilung die Kosten des Verfahrens auferlegt.
21. Die auf die unausgeführten Rügen der Verletzung formellen und sachlichen Rechts gestützte Revision des Angeklagten ist unbegründet im Sinne von § 349 Abs. 2 StPO. Die Gesamtstrafenbildung ist rechtsfehlerfrei.
32. Die von Rechtsanwalt L. erhobene sofortige Beschwerde gegen die Kostenentscheidung, über die der Senat gemäß § 463 Abs. 3 Satz 3 StPO zu entscheiden hat, ist unzulässig. Rechtsanwalt L. ist weder Wahl- noch Pflichtverteidiger des Angeklagten. Seine Bestellung zum Pflichtverteidiger am war ausdrücklich auf diesen Terminstag beschränkt. Eine Vollmacht hat Rechtsanwalt L. ‒ auch nach ausdrücklicher Anforderung durch den Generalbundesanwalt – nicht zu den Akten gereicht und auch nicht auf sonstige Weise nachgewiesen. Er hat daher als vollmachtloser Verteidiger die Kosten des Rechtsmittels nach § 473 Abs. 1 StPO zu tragen (vgl. ; ; OLG Frankfurt, Beschluss vom ‒ 2 Ws 79/91, NJW 1991, 3164; Meyer-Goßner/Schmitt, StPO, 67. Aufl., § 473 Rn. 8).
Bartel Feilcke Tiemann
von Schmettau Arnoldi
ECLI Nummer:
ECLI:DE:BGH:2024:121124B6STR516.24.0
Fundstelle(n):
FAAAJ-83230