NWB-BB Nr. 1 vom Seite 1

Positiver Lichtblick für Kreditinstitute – und damit auch für deren Kunden?

Dipl.-Kfm. Heiko Lucius | Verantw. Redakteur | nwb-bb-redaktion@nwb.de

„Weiter geht's bergab!“ – So betitelte Carl-Dietrich Sander noch vor drei Jahren in „NWB Betriebswirtschaftliche Beratung“ die Ertragsentwicklung der Kreditinstitute bezogen auf das Jahr 2020. Doch auch wenn das Jahr 2020 zugleich den vorläufigen Tiefpunkt in der wirtschaftlichen Situation der Banken und Sparkassen bildete, blieben in den darauffolgenden Jahren viele Unwägbarkeiten für Kunden und Berater. Zuletzt aber ein positiver Lichtblick: Die Bundesbank berichtete nicht nur von einer sehr guten Ertragslage der Kreditinstitute im Jahr 2023, sondern auch von einem Rekord: „Im langfristigen Vergleich erreichte der aggregierte Jahresüberschuss vor Steuern einen Höchstwert in dem für die GuV-Statistik maßgeblichen Berichtszeitraum seit 1999“.

Ob das nächste Update den Titel „Weiter geht's bergauf“ trägt oder es sich hier tatsächlich nur um ein Zwischenhoch handelt, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht seriös beurteilt werden. Sehr wohl beurteilt werden kann aber, welche Auswirkungen diese aus Bankensicht erfreuliche Entwicklung für deren Kunden hat. Und das ist sehr ernüchternd. Während die Institute die Zinserhöhungen der EZB um insgesamt 4,5 Prozentpunkte nur mit „größter Zurückhaltung“ an ihre Kunden weitergereicht haben, agierten sie im Kreditgeschäft genau andersherum: Hier wurde jede Zurückhaltung aufgegeben und die Zinserhöhungen wurden direkt bei allen variabel verzinslichen Krediten – und damit vor allem bei den Kontokorrentkrediten – direkt weitergegeben.

Auch die Überlegung, dass die deutlich bessere Ertragslage zu einer „lockereren“ oder „großzügigeren“ Kreditvergabepolitik führen könnte, bewahrheitete sich nicht. Laut der vierteljährlich erhobenen KfW-ifo-Kredithürde berichteten die Unternehmen von einem restriktiver werdenden Bankverhalten im 3. Quartal 2024: 34,5 % der Großunternehmen beklagten sich über schwierige Verhandlungen mit Finanzinstituten, ein Plus von 8,7 Prozentpunkten zum Vorquartal und von 13,2 Prozentpunkten zum Vergleichszeitraum 2023. Dies ist ein neuer Höchstwert.

Was diese Entwicklung im Detail für Ihre Finanzierungsberatung bedeutet und vor allem, welche Beratungsaufgaben sich hieraus ergeben, erläutert Carl-Dietrich Sander in seinem jährlichen .

Ich wünsche Ihnen einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Beste Grüße

Heiko Lucius

Fundstelle(n):
NWB-BB 1/2025 Seite 1
NAAAJ-81830