BMF - IV C 5 - S 2353/19/10010 :006

Steuerliche Behandlung von Reisekosten und Reisekostenvergütungen bei betrieblich und beruflich veranlassten Auslandsreisen ab

Bezug: BStBl 2023 I S. 2076

Bezug: BStBl 2020 I S. 1228

Aufgrund des § 9 Absatz 4a Satz 5 ff. Einkommensteuergesetz (EStG) werden im Einvernehmen mit den obersten Finanzbehörden der Länder die in der anliegenden Übersicht ausgewiesenen Pauschbeträge für Verpflegungsmehraufwendungen und Übernachtungskosten für beruflich und betrieblich veranlasste Auslandsdienstreisen ab bekannt gemacht (Fettdruck kennzeichnet die Änderungen gegenüber der Übersicht ab - BStBl 2023 I S. 2076).

Bei eintägigen Reisen in das Ausland ist der entsprechende Pauschbetrag des letzten Tätigkeitsortes im Ausland maßgebend. Bei mehrtägigen Reisen in verschiedenen Staaten gilt für die Ermittlung der Verpflegungspauschalen am An- und Abreisetag sowie an den Zwischentagen (Tage mit 24 Stunden Abwesenheit) im Hinblick auf § 9 Absatz 4a Satz 5 2. Halbsatz EStG insbesondere Folgendes:

  • Bei der Anreise vom Inland in das Ausland oder vom Ausland in das Inland jeweils ohne Tätigwerden ist der entsprechende Pauschbetrag des Ortes maßgebend, der vor 24 Uhr Ortszeit erreicht wird.

  • Bei der Abreise vom Ausland in das Inland oder vom Inland in das Ausland ist der entsprechende Pauschbetrag des letzten Tätigkeitsortes maßgebend.

  • Für die Zwischentage ist in der Regel der entsprechende Pauschbetrag des Ortes maßgebend, den der Arbeitnehmer vor 24 Uhr Ortszeit erreicht.

Siehe dazu auch Rz. 52 des BMF-Schreibens zur steuerlichen Behandlung der Reisekosten von Arbeitnehmern vom (BStBl 2020 I S. 1228).

Schließt sich an den Tag der Rückreise von einer mehrtägigen Auswärtstätigkeit zur Wohnung oder ersten Tätigkeitsstätte eine weitere ein- oder mehrtägige Auswärtstätigkeit an, ist für diesen Tag nur die höhere Verpflegungspauschale zu berücksichtigen. Im Übrigen, insbesondere bei Flug- und Schiffsreisen, ist R 9.6 Absatz 3 LStR zu beachten.

Zur Kürzung der Verpflegungspauschale gilt Folgendes:

Bei der Gestellung von Mahlzeiten durch den Arbeitgeber oder auf dessen Veranlassung durch einen Dritten ist die Kürzung der Verpflegungspauschale i. S. d. § 9 Absatz 4a Satz 8 ff. EStG tagesbezogen vorzunehmen, d. h. von der für den jeweiligen Reisetag maßgebenden Verpflegungspauschale (s. o.) für eine 24-stündige Abwesenheit (§ 9 Absatz 4a Satz 5 EStG), unabhängig davon, in welchem Land die jeweilige Mahlzeit zur Verfügung gestellt wurde.

Beispiel:

Der Ingenieur I kehrt am Dienstag von einer mehrtägigen Auswärtstätigkeit in Straßburg (Frankreich) zu seiner Wohnung zurück. Nachdem er Unterlagen und neue Kleidung eingepackt hat, reist er zu einer weiteren mehrtägigen Auswärtstätigkeit nach Kopenhagen (Dänemark) weiter. I erreicht Kopenhagen um 23 Uhr. Die Übernachtungen - jeweils mit Frühstück - wurden vom Arbeitgeber im Voraus gebucht und bezahlt.

Für Dienstag ist nur die höhere Verpflegungspauschale von 50 € (Rückreisetag von Straßburg: 36 €, Anreisetag nach Kopenhagen 50 €) anzusetzen. Aufgrund der Gestellung des Frühstücks im Rahmen der Übernachtung in Straßburg ist die Verpflegungspauschale um 15 € (20 % der Verpflegungspauschale Kopenhagen für einen vollen Kalendertag - 75 €) auf 35 € zu kürzen.

Die festgesetzten Beträge für die Philippinen gelten auch für Mikronesien, die Beträge für Trinidad und Tobago gelten auch für die zu dessen Amtsbezirk gehörenden Staaten Antigua und Barbuda, Dominica, Grenada, Guyana, St. Kitts und Nevis St. Lucia, St. Vincent und Grenadinen sowie Suriname.

Für die in der Bekanntmachung nicht erfassten Länder ist der für Luxemburg geltende Pauschbetrag maßgebend, für nicht erfasste Übersee- und Außengebiete eines Landes ist der für das Mutterland geltende Pauschbetrag maßgebend.

Die Pauschbeträge für Übernachtungskosten sind ausschließlich in den Fällen der Arbeitgebererstattung anwendbar (R 9.7 Absatz 3 LStR und Rz. 128 des BMF-Schreibens zur steuerlichen Behandlung der Reisekosten von Arbeitnehmern vom , BStBl 2020 I S. 1228). Für den Werbungskostenabzug sind nur die tatsächlichen Übernachtungskosten maßgebend (R 9.7 Absatz 2 LStR und Rz. 117 des BMF-Schreibens zur steuerlichen Behandlung der Reisekosten von Arbeitnehmern vom , BStBl 2020 I S. 1228); dies gilt entsprechend für den Betriebsausgabenabzug (R 4.12 Absatz 2 und 3 EStR).

Dieses Schreiben gilt entsprechend für doppelte Haushaltsführungen im Ausland (R 9.11 Absatz 10 Satz 1, Satz 7 Nummer 3 LStR und Rz. 112 ff. des BMF-Schreibens zur steuerlichen Behandlung der Reisekosten von Arbeitnehmern vom , BStBl 2020 I S. 1228).

Dieses Schreiben wird im Bundessteuerblatt I veröffentlicht. Es steht ab sofort für eine Übergangszeit auf den Internetseiten des Bundesministeriums der Finanzen zur Verfügung.

Übersicht über die ab geltenden Pauschbeträge für Verpflegungsmehraufwendungen und Übernachtungskosten im Ausland (Änderungen gegenüber - BStBl 2023 I S. 2076 - im Fettdruck)


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Land
Pauschbeträge für Verpflegungsmehraufwendungen
Pauschbetrag für Übernachtungskosten
bei einer Abwesenheitsdauer von mindestens 24 Stunden je Kalendertag
für den An- und Abreisetag sowie bei einer Abwesenheitsdauer von mehr als 8 Stunden je Kalendertag
Afghanistan
30
20
95
Ägypten
50
33
112
Äthiopien
44
29
159
Äquatorialguinea
42
28
166
Albanien
27
18
112
Algerien
47
32
120
Andorra
41
28
91
Angola
40
27
368
Argentinien
35
24
113
Armenien
29
20
107
Aserbaidschan
44
29
88
Australien
– Canberra
74
49
186
– Sydney
57
38
173
– im Übrigen
57
38
173
Bahrain
48
32
153
Bangladesch
46
31
189
Barbados
54
36
206
Belgien
59
40
141
Benin
40
27
168
Bhutan
27
18
176
Bolivien
46
31
108
Bosnien und Herzegowina
23
16
75
Botsuana
46
31
176
Brasilien
– Brasilia
51
34
88
– Rio de Janeiro
69
46
140
– Sao Paulo
46
31
151
– im Übrigen
46
31
88
Brunei
45
30
110
Bulgarien
22
15
115
Burkina Faso
38
25
174
Burundi
36
24
138
Chile
44
29
154
China
– Chengdu
41
28
131
– Hongkong
71
48
169
– Kanton
36
24
150
– Peking
30
20
185
– Shanghai
58
39
217
– im Übrigen
48
32
112
Costa Rica
60
40
127
Côte d’Ivoire
59
40
166
Dänemark
75
50
183
Dominikanische Republik
50
33
167
Dschibuti
77
52
255
Ecuador
27
18
103
El Salvador
65
44
161
Eritrea
46
31
78
Estland
29
20
85
Fidschi
32
21
183
Finnland
54
36
171
Frankreich
– Paris sowie die Departments 77, 78, 91 bis 95
58
39
159
– im Übrigen
53
36
105
Gabun
64
43
263
Gambia
40
27
161
Georgien
45
30
87
Ghana
46
31
203
Griechenland
– Athen
40
27
139
– im Übrigen
36
24
150
Guatemala
46
31
124
Guinea
59
40
140
Guinea-Bissau
32
21
113
Haiti
58
39
130
Honduras
57
38
198
Indien
– Bangalore
42
28
155
– Chennai
22
15
80
– Kalkutta
32
21
167
– Mumbai
53
36
218
– Neu Delhi
46
31
211
– im Übrigen
22
15
80
Indonesien
45
30
179
Iran
33
22
196
Irland
58
39
129
Island
62
41
187
Israel
66
44
190
Italien
– Mailand
42
28
191
– Rom
48
32
150
– im Übrigen
42
28
150
Jamaika
39
26
171
Japan
– Tokio
50
33
285
– Osaka
33
22
141
– im Übrigen
33
22
141
Jemen
24
16
95
Jordanien
57
38
134
Kambodscha
42
28
108
Kamerun
56
37
275
Kanada
– Ottawa
62
41
214
– Toronto
54
36
392
– Vancouver
63
42
304
– im Übrigen
54
36
214
Kap Verde
38
25
90
Kasachstan
33
22
108
Katar
56
37
149
Kenia
51
34
219
Kirgisistan
27
18
74
Kolumbien
34
23
123
Kongo, Republik
62
41
215
Kongo, Demokratische Republik
65
44
337
Korea, Demokratische Volksrepublik
28
19
92
Korea, Republik
48
32
108
Kosovo
24
16
71
Kroatien
46
31
191
Kuba
51
34
170
Kuwait
56
37
241
Laos
35
24
71
Lesotho
28
19
104
Lettland
35
24
76
Libyen
63
42
135
Libanon
69
46
146
Liberia
65
44
173
Liechtenstein
56
37
190
Litauen
26
17
109
Luxemburg
63
42
139
Madagaskar
33
22
116
Malawi
41
28
109
Malaysia
36
24
86
Malediven
70
47
200
Mali
38
25
120
Malta
46
31
114
Marokko
41
28
87
Marshall Inseln
63
42
102
Mauretanien
35
24
86
Mauritius
44
29
172
Mexiko
48
32
177
Moldau, Republik
26
17
73
Monaco
52
35
187
Mongolei
23
16
92
Montenegro
32
21
85
Mosambik
51
34
208
Myanmar
23
16
103
Namibia
30
20
112
Nepal
36
24
126
Neuseeland
58
39
148
Nicaragua
46
31
105
Niederlande
47
32
122
Niger
42
28
131
Nigeria
46
31
182
Nordmazedonien
27
18
89
Norwegen
75
50
139
Österreich
50
33
117
Oman
64
43
141
Pakistan
– Islamabad
23
16
238
– im Übrigen
34
23
122
Palau
51
34
193
Panama
41
28
82
Papua-Neuguinea
59
40
159
Paraguay
39
26
124
Peru
34
23
143
Philippinen
41
28
140
Polen
– Breslau
34
23
124
– Warschau
40
27
143
– im Übrigen
34
23
124
Portugal
32
21
111
Ruanda
44
29
117
Rumänien
– Bukarest
32
21
92
– im Übrigen
27
18
89
Russische Föderation
– Moskau
30
20
235
– St. Petersburg
28
19
133
– im Übrigen
28
19
133
Sambia
38
25
105
Samoa
39
26
105
San Marino
34
23
79
São Tomé – Príncipe
36
24
147
Saudi-Arabien
– Djidda
57
38
181
– Riad
56
37
186
– im Übrigen
56
37
181
Schweden
66
44
140
Schweiz
– Genf
66
44
186
– im Übrigen
64
43
180
Senegal
42
28
190
Serbien
27
18
97
Sierra Leone
57
38
145
Simbabwe
63
42
198
Singapur
71
48
277
Slowakische Republik
33
22
121
Slowenien
38
25
126
Spanien
– Barcelona
34
23
144
– Kanarische Inseln
36
24
103
– Madrid
42
28
131
– Palma de Mallorca
44
29
142
– im Übrigen
34
23
103
Sri Lanka
36
24
112
Sudan
33
22
195
Südafrika
– Kapstadt
33
22
130
– Johannesburg
36
24
129
– im Übrigen
29
20
109
Südsudan
51
34
159
Syrien
38
25
140
Tadschikistan
27
18
85
Taiwan
51
34
174
Tansania
44
29
97
Thailand
36
24
114
Togo
39
26
118
Tonga
29
20
102
Trinidad und Tobago
66
44
203
Tschad
42
28
155
Tschechische Republik
32
21
77
Türkei
Ankara
32
21
110
– Izmir
44
29
120
– im Übrigen
24
16
107
Tunesien
40
27
144
Turkmenistan
28
19
135
Uganda
41
28
143
Ukraine
26
17
98
Ungarn
32
21
85
Uruguay
40
27
113
Usbekistan
34
23
104
Vatikanstaat
48
32
150
Venezuela
45
30
127
Vereinigte Arabische Emirate
65
44
156
Vereinigte Staaten von Amerika (USA)
– Atlanta
77
52
182
– Boston
63
42
333
– Chicago
65
44
233
– Houston
62
41
204
– Los Angeles
64
43
262
– Miami
65
44
256
– New York City
66
44
308
– San Francisco
59
40
327
– Washington, D. C.
66
44
203
– im Übrigen
59
40
182
Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland
– London
66
44
163
– im Übrigen
52
35
99
Vietnam
36
24
111
Weißrussland
20
13
98
Zentralafrikanische Republik
53
36
210
Zypern
42
28
125

BMF v. - IV C 5 - S 2353/19/10010 :006

Fundstelle(n):
SAAAJ-81208