Gewährung des Vorsteuerabzugs aus Billigkeitsgründen
unberechtigter Umsatzsteuerausweis in Gutschriften
Insolvenz des leistenden Unternehmers
Leitsatz
1. Die Neutralität der Umsatzsteuer ist in Frage gestellt, wenn ein Unternehmer als Leistungsempfänger zwar Zahlungen an den
Leistenden geleistet hat, die einen Umsatzsteueranteil enthielten, der von diesem auch an die Finanzverwaltung abgeführt wurde,
er aber gleichwohl keinen Vorsteuerabzug hat, weil ein solcher nur bei tatsächlich geschuldeter Umsatzsteuer, nicht hingegen
bei in Gutschriften zu Unrecht ausgewiesener Umsatzsteuer möglich ist.
2. Im Fall der Insolvenz des leistenden Unternehmers ist dem Leistungsempfänger sofort und in voller Höhe ein Direktanspruch
gegenüber der Finanzverwaltung auf Erstattung der gezahlten Umsatzsteuer zuzubilligen.
3. Ein Erstattungsanspruch des Leistenden gegen das Finanzamt ist auch im Falle seiner Insolvenz nur gegeben, wenn er zuvor
die zu Unrecht ausgewiesene Umsatzsteuer an den Leistungsempfänger zurückbezahlt hat.
Fundstelle(n): OAAAJ-72856
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FG Baden-Württemberg, Urteil v. 06.12.2023 - 14 K 1423/21
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