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OLG Karlsruhe Urteil v. - 4 U 140/23

Gesetze: BGB § 195; BGB § 199

Leitsatz

Leitsatz:

1. Haben die Parteien die Fälligkeit einer Forderung per Vereinbarung an die Erteilung einer Rechnung geknüpft, so beginnt die Verjährungsfrist erst mit Schluss des Jahres zu laufen, in dem die Rechnung zugeht.

2.

Dies gilt auch, wenn der Gläubiger erst nach Ablauf einer vereinbarten Abrechnungsfrist abrechnet. Der Schuldner kann sich dann weder nach § 162 BGB noch unter dem Gesichtspunkt des Schadensersatzes auf Verjährung berufen, denn auch bei fristgemäßer Abrechnung wäre es in aller Regel nicht zur Verjährung gekommen.

3. Maßgeblich für den Eintritt der Fälligkeit ist in derartigen Fällen grundsätzlich die Erteilung einer Rechnung über die konkret betroffene Forderung. Die Erteilung einer Endabrechnung, in der die betroffene Forderung nicht enthalten ist, sondern lediglich enthalten sein könnte, genügt - außerhalb der VOB/B bzw. der HOAI - grundsätzlich nicht.

4. Haben die Parteien eines Energielieferungsvertrages eine marktpreisabhängige Vergütung und die Erteilung einer Jahresendabrechnung vereinbart, mit der Differenzen zwischen den monatlichen Abschlagsrechnungen und der tatsächlichen Preisentwicklung ausgeglichen werden sollen, so handelt es sich dabei nicht um eine umfassende, mit der baurechtlichen Schlussrechnung nach VOB/B vergleichbare Endabrechnung.

Fundstelle(n):
NWB-Eilnachricht Nr. 22/2024 S. 1501
NWB-Eilnachricht Nr. 22/2024 S. 1501
GAAAJ-70692

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OLG Karlsruhe, Urteil v. 16.02.2024 - 4 U 140/23

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