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Pillar One
I. Hintergrund
Seit der Veröffentlichung des finalen OECD-Reports zum BEPS-Aktionspunkt 1 im Oktober 2015 hat sich das sog. Inclusive Framework on BEPS im Rahmen von OECD/G20 intensiv mit den Herausforderungen der Besteuerung der Digitalwirtschaft auseinandergesetzt. In den vergangenen Jahren hat es einen Vorschlag für ein neues globales Besteuerungssystem, bestehend aus zwei Säulen (Two Pillars), entwickelt. Nachdem die beiden Säulen im Mai 2019 das erste Mal vorgestellt und ein intensiver Arbeitsprozess mit mehreren öffentlichen Konsultationsrunden initiiert wurde, hatte das Inclusive Framework im Oktober 2020 detaillierte Blaupausen für eine globale Steuerreform vorgelegt. Die erste Säule (Pillar One) des BEPS-Modells befasst sich mit den steuerlichen Herausforderungen der Digitalisierung.
So basiert das System der internationalen Unternehmensbesteuerung auf einer tatsächlichen physischen Anwesenheit des Steuersubjekts und/oder -objekts. Dieses Vorgehen war im 20. Jahrhundert insoweit auch sachgerecht, als Unternehmen, um in einem Staat ihre Produkte oder Dienstleistungen zu vermarkten, i. d. R. über ein Mindestmaß an physischer Präsenz verfügen musst...