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MFA Nr. 4 vom Seite 7

Morbus haemolyticus neonatorum (MHN)

Ulrike Kaiser

In diesem Beitrag stellen wir Ihnen das Krankheitsbild des Morbus haemolyticus neonatorum (MHN) vor. Von dieser Erkrankung haben viele Menschen bereits gehört, aber nicht jeder kennt sie unter diesem Namen. Dieser Beitrag erklärt, wie diese Krankheit entsteht und verläuft, wie sie verhindert werden kann und was das alles mit dem Rhesusfaktor zu tun hat.

Was sind Blutgruppensysteme?

Die Entstehung des Morbus haemolyticus neonatorum beruht auf einer Mosaikunverträglichkeit zwischen der Mutter und dem Ungeborenen. Doch was bedeutet das? Die Mutter trägt auf der Oberfläche ihrer roten Blutzellen (Erythrozyten) ihre Blutgruppenmerkmale. Auch das Kind exprimiert (aktiviert) bereits im Laufe der Schwangerschaft seine jeweiligen Blutgruppenmerkmale. Welche Blutgruppenmerkmale ein Mensch besitzt, ist genetisch festgelegt. Das bedeutet, dass diese Merkmale von den Genen abhängig sind und somit bei jedem Menschen lebenslang gleich und unveränderlich bleiben.

Die Blutgruppenmerkmale von Mutter und Kind unterscheiden sich – schließlich hat das Kind 50 % seines genetischen Materials vom Vater und die anderen 50 % von der Mutter. Daher ist es nahezu unmöglich, dass Mutter und Kind in allen Blutgrupp...