BGH Beschluss v. - 1 StR 377/23

Instanzenzug: LG Waldshut-Tiengen Az: 1 KLs 14 Js 8577/21

Gründe

1Das Landgericht hat den Angeklagten Co.     wegen Beihilfe zum Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge und wegen Beihilfe zum bandenmäßigen Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge (in 21 tateinheitlichen Fällen) unter Einbeziehung einer Geldstrafe von 15 Tagessätzen zu je 40 Euro aus dem Strafbefehl des Amtsgericht Waldshut-Tiengen vom zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von drei Jahren sechs Monaten und einer Woche verurteilt. Ferner hat es die Einziehung des Wertes von Taterträgen in Höhe von 56.000 Euro angeordnet. Den Angeklagten C.     hat das Landgericht – unter Freisprechung im Übrigen – wegen Beihilfe zum bandenmäßigen Handeltreiben von Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge in 16 Fällen unter Einbeziehung einer Geldstrafe von 40 Tagessätzen zu je 30 Euro aus dem Strafbefehl des Amtsgerichts Waldshut-Tiengen vom zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von drei Jahren zwei Monaten und zwei Wochen verurteilt, die Einziehung eines näher bezeichneten Pkws sowie des Wertes von Taterträgen in Höhe von 1.800 Euro angeordnet. Die hiergegen gerichteten, jeweils mit der allgemeinen Sachrüge geführten Revisionen der Angeklagten erzielen den aus der Beschlussformel ersichtlichen Erfolg; im Übrigen sind die Rechtsmittel unbegründet im Sinne von § 349 Abs. 2 StPO.

21. Mit Zustimmung des Generalbundesanwalts hat der Senat gemäß § 421 Abs. 1 Nr. 2 StPO aus prozessökonomischen Gründen von der Einziehung des Pkws der Marke Audi A6 des Angeklagten C.   abgesehen.

32. Das Urteil des Landgerichts weist im Übrigen lediglich in Bezug auf die Bildung der Gesamtstrafe einen Rechtsfehler zum Nachteil beider Angeklagten auf. Der Generalbundesanwalt hat hierzu ausgeführt:

„Gemäß § 39 StGB werden Freiheitsstrafen von längerer Dauer als ein Jahr nach vollen Monaten und Jahren bemessen. Dies hat das Landgericht […] nicht berücksichtigt. Ein Fall, in dem eine Gesamtfreiheitsstrafe über ein Jahr auch nach Wochen zu bemessen ist (vgl. mwN), liegt nicht vor.“

4Dem tritt der Senat bei und setzt die Gesamtfreiheitsstrafen – dem Antrag des Generalbundesanwalts folgend – entsprechend § 354 Abs. 1 StPO auf den vollen Monat, beim Angeklagten Co.     auf drei Jahre und sechs Monate, beim Angeklagten C.     auf drei Jahre und zwei Monate Gesamtfreiheitsstrafe, herab.

ECLI Nummer:
ECLI:DE:BGH:2023:191223B1STR377.23.0

Fundstelle(n):
SAAAJ-56513