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IWB Nr. 14 vom Seite 585

Praxisfolgen der Entscheidung „3M v. Commissioner“ in den USA für deutsche Konzerne

US Tax Court, Urteil v. 9.2.2023 - No. 5816-13 „3M“

Dr. Björn Heidecke, Dr. David Sauer und Till Ziegler

[i]United States Tax Court, Urteil v. 9.2.2023 - No. 5816-13 unter https://go.nwb.de/ayxycDer United States Tax Court (Bundessteuergericht) hat am einen seit 2013 anhängigen Fall entschieden. Streitgegenstand waren Lizenzzahlungen der brasilianischen Gesellschaft des 3M-Konzerns an eine US-3M-Gesellschaft im Jahr 2006. 3M war mit Blick auf Brasilien vom gruppenweit angewandten Lizenzsatz von 6 % für ein Lizenzbündel aus Marken, Patenten und Know-how abgewichen. Hintergrund dafür war, dass die vollen 6 % aufgrund der Lizenzbündelung und der Eintragungsverpflichtungen nicht durch das brasilianische Patent- und Markenamt akzeptiert worden wären. Die US-Bundessteuerbehörde IRS hatte dies in einer Betriebsprüfung aufgegriffen, weil die letztlich gezahlten und in den USA versteuerten Lizenzeinnahmen nicht fremdüblich seien. Die Steuerpflichtige hat gegen die Auffassung des IRS mit Verweis auf sehr spezifische US-Regeln (sog. Blocked Income-Regeln) argumentiert. Blocked Income-Regeln verhindern die Hinzurechnung in Fällen, in denen Zahlungen zwischen verbundenen Steuerpflichtigen deshalb nicht fremdüblich geleistet werden, weil ausländische gesetzliche Regelungen die Höhe der Zahlungen beeinflussen. Die Anwendbarkeit von Blocked Income-Regeln ist an umfangreiche Tatbestände geknüpft. Der United States Tax Court hat nun dem IRS recht gegeben. Insbesondere seien hier die Voraussetzungen für die Anwendung der Blocked Income-Regeln nicht erfüllt. Der Beitrag fasst das Urteil zusammen. Darauf aufbauend werden Praxisimplikationen auch für deutsche Konzerne abgeleitet.

Kernaussagen
  • Der United States Tax Court entschied den Fall zugunsten des IRS. Das Gericht sah die Blocked Income-Regeln als nicht einschlägig an. Außersteuerliche Regeln in Brasilien legitimieren nicht, nicht fremdübliche Zahlungen zu vereinbaren und zu leisten.

  • Das Urteil interpretiert den Commensurate with Income Standard aus dem Jahr 1986 weit, so dass die ergänzten Regulations zu dem Standard von 1993 durch das Gesetz gedeckt sind.

  • Konzerne, die die Blocked Income-Regeln in Anspruch nehmen, sollten deren Anwendbarkeit überprüfen. Darüber hinaus bietet das Urteil Anlass, auch bei deutschen Transaktionen zu prüfen, ob Abweichungen vom Fremdvergleichsgrundsatz durch außerverrechnungspreisliche Rechtsvorgaben legitimiert sind. Sowohl das BMF als auch die OECD bieten hierfür einen Rahmen.S. 586

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