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Inflation und Zinswende
Sanierungs- und insolvenzrechtliche Risiken steigender Finanzierungskosten
Seit dem Sommer 2022 vollzieht die Europäische Zentralbank (EZB) vor dem Hintergrund einer dramatisch hohen Inflation im Euroraum von zeitweise über 10 % – wie auch die FED aufgrund des Inflationsgeschehens in den USA – eine Zinswende in hohem Ausmaß. Nachdem der Hauptrefinanzierungszinssatz der EZB über ein Jahrzehnt unterhalb von einem Prozentpunkt und lange Zeit sogar bei 0 % lag, hob die EZB diesen innerhalb eines knappen Jahres schrittweise auf 3,75 % an.
Die Folgen der Zinswende betreffen generell und branchenübergreifend alle Unternehmen mit Fremdkapitalbedarf, deren Finanzierung zu flexiblen Zinskonditionen ausgestaltet ist oder deren Finanzierung zeitnah ausläuft und durch eine Anschlussfinanzierung abgelöst werden muss.
Bei Annahme einer potenziellen Bestandsgefährdung kommt es für die insolvenzrechtliche Fortbestehensprognose sowie die handelsrechtliche Fortführungsprognose maßgeblich darauf an, ob das Erfordernis der (Anschluss-)Finanzierung innerhalb des zugrunde zu legenden Prognosezeitraums liegt.
Zeichnen sich bestandsgefährdende Entwicklungen ab, hat die Geschäftsleitung frühzeitig geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen, auch wenn die Bestandsgefährdung zei...