StuB Nr. 21 vom Seite 1

StuB-Beilage: Inflation und unsichere Zeiten …

Dipl.-Ök. Patrick Zugehör | Verantw. Redakteur | stub-redaktion@nwb.de

... Auswirkungen auf Rechnungslegung und Unternehmensbewertung

Die nationale und internationale Wirtschaft war und ist im Jahr 2022 geprägt durch mehrere Krisen. Zum einen sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie auch im Jahr 2022 noch deutlich spürbar. Als weitere Krise folgte im Februar 2022 der russische Angriffskrieg in der Ukraine. Unternehmensübergreifend kam als weitere Folge des Ukraine-Kriegs hinzu, dass insbesondere in Europa bzw. Deutschland die Energiepreise massiv anstiegen. Dieser Anstieg der Energiepreise mündete direkt in einer insgesamt steigenden Inflationsrate, wie sie in Deutschland seit mehr als 70 Jahren nicht mehr beobachtet werden konnte. Den steigenden Inflationsraten folgten wiederum steigende Zinsen am Kapitalmarkt, weil Investoren dem Anstieg der Inflation mit entsprechend höheren Renditeforderungen begegnen. Der Jahresabschluss und die Abschlussprüfung für das Jahr 2022 stehen unter dem Zeichen dieser Krisen. Es ist daher viel Expertise erforderlich, die unvermeidbaren Bewertungseffekte richtig zu identifizieren und zu quantifizieren, die Auswirkungen auf die künftige Planung richtig abschätzen zu können und eine angemessene Berichterstattung in Anhang und Lagebericht sicherzustellen. Für Unternehmen birgt die aktuelle Situation eine Vielzahl von Risiken und Herausforderungen. In der zu dieser Ausgabe zeigen Zwirner/Zimny/Vodermeier auf, dass sowohl Unternehmen sowie deren Berater sich intensiv mit den Ursachen und Wechselwirkungen der aktuellen Ereignisse auseinandersetzen müssen, um deren Einfluss auf Jahres- und Konzernabschlüsse sowie Bewertungen zu erfassen und entsprechenden Handlungsbedarf zu identifizieren.

Die Zukunft der nichtfinanziellen Berichterstattung

Bereits 2014 wurde im Rahmen der EU-Nachhaltigkeitsstrategie und vor dem Hintergrund der Finanzkrise die sog. EU-CSR-Richtlinie 2014/95/EU eingeführt, die bestimmte Unternehmen von öffentlichem Interesse zu einer jährlichen Unternehmensberichterstattung in Form einer nichtfinanziellen (Konzern-)Erklärung verpflichtet. Diesen Entwicklungen wollten auch die EU-Gremien Rechnung tragen. So wurde im Einklang mit dem EU-Aktionsplan zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums mit dem am vorgelegten Entwurf einer Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) durch die EU-Kommission ein entscheidender Schritt zur Weiterentwicklung der nichtfinanziellen Berichtspflichten gegangen, auch wenn der Entwurf im Nachgang zu kontroversen Diskussionen führte. Mehr als ein Jahr nach dem Richtlinienvorschlag haben sich am nun der Rat und das Europäische Parlament auf eine vorläufige politische Einigung verständigt. Borcherding/Möller/Schencking/Skoluda stellen diese vor.

Haftungsrisiken für umsatzsteuerliche Organgesellschaften

Die umsatzsteuerliche Organschaft ist grds. eine vorteilhafte Gestaltung. Allerdings kann es in einer umsatzsteuerlichen Organschaft zu einer Haftung einer Organgesellschaft für Umsatzsteuerbeträge kommen. Ein entsprechender Sachverhalt war kürzlich Gegenstand einer Entscheidung des BFH. Prätzler stellt dieses Urteil dar.

Bleiben Sie gesund und zuversichtlich!

Patrick Zugehör

Fundstelle(n):
StuB 21/2022 Seite 1
FAAAJ-25334