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StBMag Nr. 4 vom Seite 8

Maßstab Leistung

Wie man eine Kanzlei mit Kennzahlen führt

David Selbach, , Sibylle Schikora, und André Schmidt-Carré

Obwohl sie bei ihren Mandanten virtuos mit den verschiedensten Kennzahlen jonglieren, nutzen bisher erst wenige Steuerberater Finanzindikatoren wie Umsatzrendite oder Produktivität für das Management ihrer Kanzlei. Dabei sind die Zahlen vorhanden – und leicht mit dem Branchenschnitt zu vergleichen.

Man muss sich Herbert W. als einen klassischen Steuerberater vorstellen. Einen, der seine Kanzlei in den 1980er-Jahren eröffnet, nach ein paar Lehrjahren in einer großen WP-Gesellschaft. Der sich dann selbstständig macht, um weiter das zu tun, was er auch zuvor schon getan hat: Mandanten in Finanzdingen zu beraten. Die Geschäfte laufen gut, Mittelständler lassen sich von ihm komplexe GmbH-Konstruktionen entwerfen, die dazugehörigen Bilanzen erstellt er gleich dazu. Herbert W. verinnerlicht, dass eine 60- oder 70-Stunden-Woche – dass eine Menge Arbeit also – automatisch genügend Umsatz bedeutet, und damit satte Gewinne. Aus der kleinen Kanzlei wächst über die Jahre ein Beratungsunternehmen mit 15 Mitarbeitern. Doch am Prinzip „viel Arbeit, viel Gewinn„ hat sich nichts geändert, findet Herbert W.

Und genau damit liegt er grundfalsch, warnen Experten. W. ist ein...