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Lexikon des internationalen Steuerrechts vom

Safe Haven/Safe Harbour

Dr. Patrick Uwe Wittenstein und Dr. Lukas Hilbert

I. Unterschiede in der ertragsteuerlichen Behandlung von Eigen- und Fremdkapital

Die Mehrzahl der Staaten behandelt Vergütungen für Eigen- und Fremdkapital ertragsteuerrechtlich unterschiedlich. Während Zinsaufwendungen für Darlehen regelmäßig als Betriebsausgaben die steuerliche Bemessungsgrundlage reduzieren, haben Dividendenausschüttungen oder -zahlungen an die Anteilseigner in aller Regel keine Auswirkung auf die Höhe des steuerlichen Ergebnisses, sondern sind ihrerseits bloße Gewinnverwendung der jeweiligen Gesellschaft.

Dieser Umstand beeinflusst die Finanzierungsentscheidungen innerhalb von multinationalen Unternehmensgruppen. Eine relativ „einfache“ Form von Gewinnverschiebung kann etwa dadurch erreicht werden, dass eine operativ gewinnbringende Tochterkapitalgesellschaft in einem Hochsteuerland (z. B. mit einem Ertragsteuersatz von 30 %) vornehmlich durch zinstragende Gesellschafterdarlehen aus einem Niedrigsteuerland (z. B. mit einem Ertragsteuersatz von 10 %) finanziert wird. Durch den Steuersatzunterschied wird in diesem Beispiel ein Steuerarbitragegewinn von 20 Prozentpunkten erzielt. Derartige Finanzierungen mit nur geringem Eigenkapital werden daher auch als „Thin Capita...

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