BMF - IV C 2 - S 2770/08/10004 :001 BStBl 2019 I S. 467

Verlustübernahmeregelung bei Organschaften i. S. d. § 17 KStG; Veröffentlichung des (BStBl 2019 II S. 278)

Bezug: (BStBl 2006 I S. 12)

Mit (BStBl 2019 II S. 278) hat der BFH entschieden, dass Gewinnabführungsverträge von Organschaften i. S. d. § 17 KStG nur dann die Voraussetzungen des § 17 Satz 2 Nummer 2 KStG a. F. erfüllen, wenn der Gewinnabführungsvertrag bei wörtlicher Wiedergabe des § 302 AktG auch die Regelung des § 302 Absatz 4 AktG enthält. In Alt-Fällen war ein fehlender Verweis bzw. eine fehlende Wiedergabe des § 302 Absatz 4 AktG im Gewinnabführungsvertrag bisher nicht zu beanstanden ( BStBl 2006 I S. 12). Dies galt auch unter Berücksichtigung des § 34 Absatz 10b KStG i. d. F. des AIFM-StAnpG.

Im Einvernehmen mit den obersten Finanzbehörden der Länder gilt zur Anwendung der Grundsätze des vorgenannten BFH-Urteils aus Gründen des Vertrauensschutzes Folgendes:

Gewinnabführungsverträge, die keinen Verweis auf die entsprechende Anwendung von § 302 Absatz 4 AktG enthalten, aber von der Billigkeitsregelung des (BStBl 2006 I S. 12) umfasst waren, stehen der Anerkennung der Organschaft nicht entgegen, wenn diese bis zum Ablauf des an die Regelung des § 17 Absatz 1 Satz 2 Nummer 2 KStG (dynamischer Verweis) angepasst werden. In diesen Fällen liegt nach § 17 Absatz 2 KStG i. V. m. § 34 Absatz 10b KStG i. d. F. des AIFM-StAnpG kein Neuabschluss vor; die Mindestlaufzeit des § 14 Absatz 1 Satz 1 Nummer 3 Satz 1 KStG beginnt nicht von neuem zu laufen. Eine Anpassung kann unterbleiben, wenn das Organschaftsverhältnis vor dem beendet wird.

BMF v. - IV C 2 - S 2770/08/10004 :001


Fundstelle(n):
BStBl 2019 I Seite 467
DB 2019 S. 1002 Nr. 18
DStR 2019 S. 879 Nr. 16
EStB 2019 S. 230 Nr. 6
GStB 2019 S. 23 Nr. 6
GmbH-StB 2019 S. 161 Nr. 6
KoR 2019 S. 312 Nr. 6
KÖSDI 2019 S. 21264 Nr. 6
StB 2019 S. 193 Nr. 6
JAAAH-13332