Eine der wesentlichsten und mit einem deutlich erhöhten Bilanzierungsaufwand verbundenen Neuregelungen des BilMoG stellt die Neufassung der §§ 274 und 306 HGB zur Abgrenzung latenter Steuern in der handelsrechtlichen Rechnungslegung dar . Ab 2010 folgt diese nicht mehr der GuV-orientierten Sichtweise, sondern dem international üblichen bilanzorientierten Konzept. Neben der Ausdehnung der Abgrenzungskonzeption latenter Steuern durch die neuen Vorschriften ergibt sich außerdem durch weitere Neuregelungen des BilMoG, die eine abweichende Behandlung einzelner Sachverhalte nach Handels- und nach Steuerrecht dem Grund und/oder der Höhe nach zur Folge haben, eine Aufwertung dieser Thematik. Der folgende Beitrag gibt einen Überblick über die Neuregelungen im HGB hinsichtlich der Abgrenzung latenter Steuern. Darüber hinaus werden die Auswirkungen der Änderungen des BilMoG in anderen Rechnungslegungsnormen auf die Steuerabgrenzung thematisiert, um einen Einblick in die neue Bilanzwelt zu vermitteln, mit der sich der Bilanzierende spätestens ab dem Jahr 2010 konfrontiert sieht.