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Fortbestehensprognose im Insolvenz- und Bilanzrecht
Teil 1: Rechtsgrundlagen, Ausgestaltung sowie Haftungs- und Strafbarkeitsrisiken
Die sog. Fortbestehensprognose ist das Kernelement der insolvenzrechtlichen Überschuldungsprüfung (§ 19 InsO) und als solches zugleich auch ein wichtiger Faktor bei der Jahresabschluss-Erstellung von Krisenunternehmen. Trotz dieser hohen praktischen Bedeutung besteht jedoch nach wie vor erhebliche Unklarheit darüber, wie diese Prognose auszugestalten ist. Dies ist überaus problematisch, weil mit der Prognose vor allem für Geschäftsleiter und Berater erhebliche Haftungs- und auch Strafbarkeitsrisiken verbunden sind. Eine vierteilige Beitragsreihe greift diese Problematik auf und erläutert, welchen rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Anforderungen die Prognose genügen muss. Zum Auftakt werden die rechtliche Einbettung der Fortbestehensprognose, ihre grundsätzliche Ausgestaltung und die bestehenden Haftungs- und Strafbarkeitsrisiken dargestellt.
I. Insolvenzrechtliche Stellung und Bedeutung der Prognose
Der Insolvenzgrund der Überschuldung (§ 19 InsO) liegt vor, wenn kumulativ eine negative Fortbestehensprognose und ein negativer Überschuldungsstatus unter Liquidationsprämisse verwirklicht sind.
Da der Überschuldungsstatus weg...