Besitzen Sie diesen Inhalt bereits,
melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.
Der Bilanzskandal KTG Agrar
Inventarisierung einer Bilanzierungsmisere
Ob ComROAD, Ahold, Thielert oder zuletzt Wirecard: Viele Bilanzskandale fußen auf ähnlichen Voraussetzungen und Tatbeständen, wie exemplarisch dieser Beitrag anhand der KTG Agrar SE zeigt. Der börsennotierte Agrarkonzern hatte 2016 überraschend Insolvenz anmelden müssen, durch die einige Auffälligkeiten in der Bilanzierung zu Tage traten. Probleme bei der Erfassung von Umsatzerlösen, Geschäfte mit nahestehenden Personen, die Werthaltigkeit von Forderungen und die korrekte Abbildung von Akquisitionen stellten sich als kritisch dar. Ziel dieses Beitrags ist es, die Muster im Fall KTG Agrar aufzuzeigen und damit einen Beitrag zur Verhinderung zukünftiger Bilanzskandale zu leisten.
I. Entwicklung der KTG Agrar bis zur Insolvenz
Mit einer bewirtschafteten Ackerfläche von über 46.000 ha, von denen nur ca. 6 % in ihrem Eigentum standen, gehörte die KTG Agrar SE bis zur Insolvenz 2016 zu den größten landwirtschaftlichen Betrieben Europas. Die konventionell und ökologisch bewirtschafteten Flächen lagen in Ostdeutschland, Litauen und Rumänien. Darüber hinaus war der Konzern in der Produktion von Energie aus Biomasse sowie in der Lebensmittelproduktion aktiv. Im Jahr 2015 wurde ein Umsatz von i...