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Die Bewertung kleiner und mittelgroßer Unternehmen (KMU)
Grundsätzliches und Besonderes
Das Thema der Bewertung kleiner und mittelgroßer Unternehmen (KMU) gewinnt in der Praxis vor dem Hintergrund vielfach offener Nachfolgeregelungen und steigender steuerlicher Anforderungen immer mehr an Bedeutung. Dem stehen bisher aber keine typisierenden Vorgehensweisen gegenüber. Der IDW S 1 ist für die Bewertung kapitalmarktorientierter Unternehmen und Großunternehmen konzipiert und für die Unternehmensbewertung bei KMU ungeeignet. Durch das Fehlen verlässlicher Vergangenheitswerte und valider Planzahlen weisen auch quantitative Modelle Schwächen auf. Der vorliegende Beitrag geht auf die Besonderheiten ein und bietet Lösungen unter Berücksichtigung der wp.net Hinweise für die Bewertung von KMU.
Peemöller, Praxishandbuch der Unternehmensbewertung, 7. Aufl. 2019 NWB FAAAH-30702
Die Grundsätze von IDW S 1 und ähnlicher Bewertungstheorien gehen von Annahmen aus, die bei einem KMU bzw. einem Investor in ein KMU typischerweise nicht gegeben sind.
Auf die Bewertung von KMU finden die Grundsätze von IDW S 1 daher nur eingeschränkt Anwendung.
Besondere Bedeutung haben die Schätzung der zukünftigen Überschüsse und beim Kapitalisierungszinssatz die Bestimmung der Zuschläge für das individuelle unternehmerische Risiko.
I. Vorbemerkungen
1. Der Begriff KMU
Der Begriff KMU (kleine und mittlere Unternehmen) ist ein Typus-Begriff. Es gibt keine eindeutige Definition eines KMU; es kommt auf das Gesamtbild der Verhältnisse an. Die Einstufung als KMU erfolgt anhand von qualitativen und quantitativen Merkmalen bzw. Indizien.
Qualitative Merkmale bzw. Indizien sind