Mit der sog. DAC6-Richtlinie hat der Rat der EU Anzeigepflichten für grenzüberschreitende Steuergestaltungen in die Amtshilferichtlinie aufgenommen. Die Mitgliedstaaten müssen diese bis zum 31.12.2019 in nationales Recht umsetzen; die Anwendung soll ab dem 1.7.2020 erfolgen. Obgleich die nationale Umsetzung in Deutschland noch aussteht und lediglich inoffiziell ein erster Gesetzentwurf des BMF kursiert, ist schon jetzt höchste Aufmerksamkeit geboten: Von der Meldepflicht sind nämlich bereits solche grenzüberschreitende Gestaltungen erfasst, deren „erster Schritt“ am Tag des Inkrafttretens der Richtlinie – dies ist der 25.6.2018 – erfolgt(e). Dabei ist kein Schwellenwert vorgesehen; auch Gestaltungen mit im Einzelfall geringen steuerlichen Auswirkungen unterfallen daher der Meldepflicht. Der Beitrag gibt einen Überblick über die neuen Anzeigepflichten und zeigt Präzisierungsbedarf auf.