NWB-BB Nr. 11 vom Seite 321

Haben Ihre Mandanten schon ein Controlling-System?

Dipl.-Kfm. Heiko Lucius | Verantw. Redakteur | nwb-bb-redaktion@nwb.de

Das Jahresende naht mit riesigen Schritten, und bei den meisten Ihrer Mandanten sollte jetzt absehbar sein, wo sie mit ihrem Betrieb am Jahresende voraussichtlich „landen“ werden: Werden die Planzahlen erreicht? Gibt es Abweichungen und – wenn ja – warum? Sind noch Korrekturen bis zum Jahresende erreichbar und welche Erkenntnisse ergeben sich daraus für die Planungen im nächsten Jahr?

Können Sie diese Fragen für Ihre Mandanten nicht beantworten, ist es höchste Zeit, über die Einführung eines Controlling-Systems nachzudenken. Bei diesem Thema winken viele unter Ihnen sicherlich ab. Denn insbesondere in kleinen Unternehmen, aber auch in vielen KMU, ist Controlling nicht selten ein Fremdwort. Manchmal wird darunter sogar „Management by Kontoauszug“ verstanden. Fakt ist jedoch, dass jedes Unternehmen langfristig ohne ein Controlling-System seine Existenz gefährdet. Leider macht sich ein fehlendes Controlling-System meistens erst dann bemerkbar, wenn es kriselt.

Dass die Einführung eines Controlling-Systems nicht bedeuten muss, dass Sie die IT-Struktur Ihrer Mandanten auf den Kopf stellen müssen, beschreibt Christof Maurer in seinem Beitrag . Holen Sie stattdessen Ihre Mandanten dort ab, wo sie stehen und machen Sie zunächst eine Bestandsaufnahme: Welche Systeme, Daten, Auswertungen und Tools gibt es bereits, die bei der Konzeption zu beachten und ggf. einzubinden sind? Erst wenn Sie die Ist-Situation kennen, können Sie eine vertretbare Zielstruktur ermitteln und ein Pflichtenheft erstellen, das die Grundlage für die Umsetzungsarbeiten darstellt. Wie diese genau aussehen, beschreibt der Autor sehr anschaulich anhand eines konkreten Praxisbeispiels.

Die Planung und die Umsetzung ist das eine, die Vermarktung dieser Beratungsleistung das andere. Für die Unternehmensberater unter Ihnen, die sich auf Controlling spezialisiert haben, ist das in der Regel kein Problem. Steuerberatern könnte der Fachberatertitel für Controlling und Finanzwirtschaft (DStV e. V.) in der Außendarstellung helfen. Übrigens ein interessanter Fachberaterlehrgang für alle Steuerberater, die viele Unternehmer als Mandanten haben. Denn die Inhalte sind unabhängig von der Lebensphase des Unternehmens für die Beratung jedes Unternehmens relevant.

Beste Grüße

Heiko Lucius

Fundstelle(n):
NWB-BB 11/2018 Seite 321
NWB NAAAG-97479