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MFA Nr. 11 vom Seite 12

Chancen und Risiken des zweiten Gesundheitsmarkts

Susanne Kowalski Hamminkeln

In Deutschland unterscheiden wir einen ersten und zweiten Gesundheitsmarkt. Was bedeutet das für Verbraucher und für das medizinische Fachpersonal? Dieser Beitrag soll klären, ob die Bildung des zweiten Gesundheitsmarktes mit den Grundsätzen der Solidarität beziehungsweise mit den Wertvorstellungen unserer Gesellschaft vereinbar ist. Und wird die Arbeit von Medizinischen Fachangestellten möglicherweise dadurch beeinflusst?

Aus der Praxis

Barbara Schultz aus Hannover lässt einmal jährlich auf eigenen Wunsch von ihrem Gynäkologen eine Ultraschalluntersuchung ihrer Brust durchführen. Dabei handelt es sich um ein IGeL-Angebot, das sie aus eigener Tasche bezahlen muss. Bei einem Treffen mit ihren Freundinnen erzählt sie, dass im Rahmen dieser Untersuchung eine Zyste festgestellt wurde, die der Arzt direkt entfernt hat. Ihre Freundin Anja ist privat krankenversichert und bemerkt, dass diese Ultraschalluntersuchung bei ihr zum Umfang der Versicherungsleistung gehöre.

Steffi, die bislang noch nie über diese Art von Zusatzleistung nachgedacht hat, überlegt, ihren Frauenarzt bei nächster Gelegenheit auf die Möglichkeit eines Brustultraschalls anzusprechen. Beate ist alleinerziehend. Sie hat mon...