Haftung wegen mangelhafter Steuerberatung über Gestaltungsmöglichkeiten bei Zusammenveranlagung von Ehegatten

[i] BGH, Beschluss vom 20. 6. 2013 - IX ZR 208/10 NWB XAAAE-40344 Die rechtliche Beratung durch den Steuerberater dient der Information des Mandanten für dessen eigene freie Entscheidung und soll diesen in die Lage versetzen, eigenverantwortlich seine Rechte und Interessen zu wahren und eine Fehlentscheidung zu vermeiden. Daher schuldet der Steuerberater bei der Gestaltungsberatung ungefragt die umfassende Aufklärung des Mandanten über alle bedeutsamen steuerlichen Einzelheiten und der steuerlichen Folgen [i]infoCenter „Veranlagungsformen“ NWB QAAAB-36697 vorgeschlagener Gestaltungen (hier: Gründung atypischer Gesellschaften). Dies gilt namentlich dann, wenn die Gestaltungsoption den Verlust hoher Werbungskosten zur Folge haben kann. Insoweit muss der Steuerberater prüfen, ob der Verlust durch eine andere Vertragsgestaltung vermeidbar und günstigere steuerliche Gestaltungen realisierbar sind. Namentlich wenn ein Ehegatte steuerlich beraten oder in den Schutzbereich eines Steuerberatervertrags mit einer Gesellschaft einbezogen wird, an der er eine Beteiligung hält, hat er über die Gestaltungsmöglichkeiten hinsichtlich der Ausnutzung der Möglichkeiten aus der Zusammenveranlagung von...