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FG München Urteil v. - 10 K 3779/07 EFG 2009 S. 565 Nr. 8

Gesetze: EStG § 9 Abs. 1 S. 1, EStG § 19 Abs. 1 S. 1 Nr. 1, EStG § 12 Nr. 1

Darlehensverlust eines angestellten Angehörigen des Alleingesellschafters als Werbungskosten aus nichtselbständiger Arbeit

Leitsatz

1. Der Arbeitnehmer kann den Verlust eines dem Arbeitgeber gewährten Darlehens als Werbungskosten im Rahmen der Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit abziehen, wenn er durch die Darlehensgewährung nahezu ausschließlich die Sicherung seines bestehenden oder die Erlangung eines höherwertigen Arbeitsplatzes erstrebt.

2. Hat der Geschäftsführer einer finanziell angeschlagenen GmbH, deren Alleingesellschafter sein Vater ist, ein ungesichertes Darlehen gegeben, so spricht es gegen eine nahezu ausschließlich durch die Arbeitsplatzsicherung veranlasste Darlehensgewährung, wenn u.a.

  • der Geschäftsführer und sein Bruder in absehbarer Zukunft Anteile an der GmbH in Höhe von jeweils 25 % übernehmen sollten und somit auch eine gesellschaftsrechtliche Beteiligung geplant war,

  • der Geschäftsführer trotz ungünstiger Ertragslage bzw. ungünstiger Ertragsaussichten ein Darlehen in Höhe von rd. 250 % des durchschnittlichen Bruttojahresgehaltes der letzten drei Jahre zur Verfügung gestellt hat,

  • der Geschäftsführer sich schon früher in erheblichem Umfang für Verbindlichkeiten der GmbH verbürgt und dabei auch privates Vermögen zur Absicherung von Krediten der GmbH eingesetzt hatte, was beides auf ein unabhängig von der konkreten Bedrohung des Arbeitsplatzes bestehendes Interesse am wirtschaftlichen Erfolg der GmbH hindeutet,

  • der Geschäftsführer nach der Insolvenz der GmbH bei seinem neuen Arbeitgeber sofort ein höheres Gehalt als bei der GmbH bekommen hat,

  • außer Familienangehörigen keine anderen Arbeitnehmer der GmbH Kredite gewährt oder Sicherheiten gestellt haben.

Tatbestand

Auf diese Entscheidung wird Bezug genommen in folgenden Gerichtsentscheidungen:

Fundstelle(n):
DStRE 2010 S. 212 Nr. 4
EFG 2009 S. 565 Nr. 8
GmbH-StB 2009 S. 61 Nr. 3
GAAAD-10591

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FG München, Urteil v. 12.11.2008 - 10 K 3779/07

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