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Implizite Kapitalkostensätze und der Fortführungswert im Residualgewinnmodell
Die implizite Schätzung von Kapitalkostensätzen auf der Grundlage des Residualgewinnmodells unterliegt Modell- und Parameterrisiken. Bisher ist wenig darüber bekannt, wie sich diese Risiken auf die Schätzgenauigkeit verschiedener Verfahrensvarianten auswirken. In dieser Arbeit wird die Validität der impliziten Kapitalkostenschätzungen für den deutschen Aktienmarkt nach verschiedenen Analysebereichen näher untersucht. Daraus werden Hinweise für die Anwendung und Beurteilung der Verfahren abgeleitet. Die Ergebnisse bestärken Zweifel an der Genauigkeit der Schätzergebnisse. Insbesondere zeigt sich, daß der in mehreren Studien gefundene positive Zusammenhang zwischen dem Buchwert-Marktwert-Verhältnis des Eigenkapitals und den geschätzten Kapitalkostensätzen zumindest teilweise auf eine Fehlspezikation des Schätzverfahrens zurückzuführen ist.
1 Einleitung
Im Mittelpunkt vieler Problemstellungen der Bewertungstheorie und der Unternehmensfinanzierung steht die Frage, von welchen Faktoren die Kapitalkostensätze von Unternehmen abhängen. Wenn alle Finanzierungstitel an einem vollkommenen Kapitalmarkt gehandelt werden, ergibt sich die Höhe der Kapitalkostensätze aus den Risikoprämien im Kapita...