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Musterfall: Geerbte Einzelaktien – verkaufen oder doch lieber behalten?
Oder: Warum es sich nicht lohnt, das Risiko von Einzelaktien einzugehen
Der folgende Beitrag erläutert anhand eines Musterfalls typische Fragestellungen sowie verbreitete Verhaltensweisen und Annahmen von Kleinanlegern. Damit erhalten diese Hinweise, wie sich – durch das Ausnutzen von Diversifikationseffekten – bessere Anlageergebnisse mit geringerem Risiko erzielen lassen.
I. Der Fall
Mandant M hat von seinem Vater V 300 Siemens-Aktien als ehemalige Belegschaftsaktien geerbt. Der aktuelle Wert der Siemens-Aktien beträgt 25.290 € (Kurs : 84,30 € pro Stück). Dazu kommen noch 500 Telekom-Aktien (Kurs : 13,52 €) mit einem Wert von 6.760 € und 200 DaimlerChrysler-Aktien (Kurs : 48,52 €), Wert 9.704 €. Die DaimlerChrysler-Aktien und die Telekompapiere hat V nach dem tiefen Sturz der Aktienmärkte am gekauft. Zusammen mit seinem Bankberater hat er diese Investitionen damals in der Annahme vorgenommen, dass es nach dem starken Rückgang „nur noch zu einem Anstieg” kommen könne. Beide haben dabei ein exzellentes Timing gehabt, denn der Kauftag für die Papiere markierte auch gleichzeitig das absolute Markttief der letzten Jahre.
Es stellen sich folgende Fragen:
Hat V mit dem Kauf der Papiere richtig gehandelt?
Handelt es sich um ein besonders intelligentes, weil ertr...