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StuB Nr. 8 vom Seite 307

Maßgeblichkeit und Kapitalerhaltung

– Maßgeblichkeitsgrundsatz auf dem Prüfstand europäischer Entwicklungen –

von Dipl.-Vw. Lars Jensen-Nissen und Dr. rer. pol. Uwe Lochmann, Köln
Die Kernthesen:
  • Die europarechtlichen Entwicklungen erschüttern die überkommene Legitimation der Maßgeblichkeit mit der Gleichstellungs- bzw. Teilhaberthese.

  • Das materielle Zusammenwirken von Handels- und Steuerbilanz über die Maßgeblichkeit ist kaum ein tragfähiges Konzept für die Zukunft, da der Gesetzgeber unerwünschte Entwicklungen in der Handelsbilanz wohl nur mit einer starken Ausweitung steuerbilanzieller Sonderregeln kontrollieren könnte.

  • Im Zuge der Modernisierung des Bilanzrechts liegt es deshalb nahe, die Einführung eines eigenständigen Steuerbilanzrechts zu prüfen.

I. Einführung

Die deutsche Rechnungslegung steht im Rahmen des EU-Binnenmarkts vor großen Herausforderungen, die sich aus Internationalisierungstendenzen im Bereich der Rechnungslegung, aus europäischen Harmonisierungsbestrebungen sowie aus der Rechtsprechung des EuGH zur Niederlassungsfreiheit ergeben. Die ersten Harmonisierungsschritte im Bereich der Rechnungslegung wurden vor mehr als 20 Jahren mit der Vierten und der Siebenten EG-Bilanzrichtlinie unternommen, ohne ein überzeugendes Ergebnis zu erzielen.

Durch die Verabschiedung der EG-Verordnung betreffend die Anwendung...

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