Oberfinanzdirektion Frankfurt am Main - S 0164 A - 2 - St II 5 S 1301 A - 51.02 - St II 5

Steuerliche Behandlung der Beteiligung an irischen Kapitalanlagegesellschaften – , BStBl 2005 II S. 14

Diverse Erlasse und Rundverfügungen, zuletzt; ; ; Nachstehend abgedruckt übersendet die OFD das - BStBl 2005 I S. 28 – mit der Bitte um Kenntnisnahme:

„Der , BStBl 2005 II S. 14, entschieden, daß die Beteiligung einer inländischen Kapitalgesellschaft an Kapitalanlagegesellschaften im niedrig besteuernden Ausland (hier: an einer IFSC – Gesellschaft in den Dublin Docks), nicht mißbräuchlich im Sinne des § 42 AO ist, wenn die ausländische Gesellschaft auf eine gewisse Dauer angelegt ist und über ein Mindestmaß an personeller und sachlicher Ausstattung verfügt, die die unternehmerische Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit sicherstellt. Der BFH hat darüber hinaus festgestellt, daß die Steuerbefreiung für Dividenden nach Artikel XXII Abs. 2 Buchstabe a Doppelbuchstabe aa DBA Irland auch für Gesellschaften in der Rechtsform einer „unlimited company” gilt.

Unter Bezugnahme auf die Erörterung mit den obersten Finanzbehörden der Länder gilt das folgende:

  1. Die Tz. 1 bis 3, 5 und 6 des Schreibens vom  – IV B 4 – S 1300 – 65/01, BStBl 2001 I S. 243, werden aufgehoben. Die Tz. 4 dieses Schreibens (Vermeidung einer niedrigen Besteuerung) gilt fort. Auf Tz. 8.3.2.1 des  IV B 4 – S 1340 – 11/04, BStBl 2004 I Sondernummer 1, wird verwiesen.

  2. Einsprüchen gegen Steuerfestsetzungen, die auf dem Mißbrauchsvorwurf nach § 42 AO beruhen, ist insoweit abzuhelfen. Soweit die Voraussetzungen für die Anwendung der §§ 7 bis 14 AStG vorliegen, sind Feststellungen nach § 18 AStG nachzuholen oder bereits bestehende Feststellungen zu ändern (vgl. §§ 164 Abs. 2, 174 Abs. 4 AO). Dies kann für den Regelfall (Wirtschaftsjahr = Kalenderjahr) in Betracht kommen für Zwischeneinkünfte der Wirtschaftsjahre 1992 bzw. 1993 (= Feststellungsjahre 1993 und 1994) aufgrund des § 10 Abs. 6 AStG i. d. F. des StÄndG 1992 vom , BStBl 1992 I S. 146, bzw. für Zwischeneinkünfte ab dem Wirtschaftsjahr 1994 (= ab dem Feststellungsjahr 1995) aufgrund des § 10 Abs. 6 AStG i. d. F. des StMBG vom , BStBl 1994 I S. 50.

  3. Unabhängig von den Entscheidungen des – und vom – I R 94/97 – und – I R 117/97, BStBl 2001 II S. 222, bleibt im Einzelfall zu prüfen, ob die Kapitalanlagegesellschaft tatsächlich eigenwirtschaftlich tätig war oder ob es sich um eine Briefkastengesellschaft handelte, die zum Zweck der Manipulation eingesetzt wurde (vgl. z.B.  –, BStBl 2002 II S. 819).”

Ergänzend weist die OFD auf folgendes hin:

  1. Bezüglich der Verfahrensfragen, die mit der Abhilfe der Einsprüche und in der Folge mit den ggf. vorzunehmenden Feststellungen nach § 18 AStG zusammenhängen (Abs. 2 Nr. 2 des , verweist die OFD auch auf die Bezugsverfügung vom (Kartei DBA, AStG S 1301 DBA Irland Allgemeines Karte 2)

  2. Nach Abs. 2 Nr. 1 des wird seitens der Verwaltung an Tz. 4 des  IV B 4 – S 1300 – 65/01 (BStBl 2001 I S. 243) festgehalten. Der in Tz. 4 vertretenen Rechtsauffassung hat das FG Baden – Württemberg mit Urteil vom , 6 K 170/02, jedoch widersprochen. Das zuständige Finanzamt wurde angewiesen, gegen die Entscheidung des Finanzgerichts Revision einzulegen.

    Der die Rechtsauffassung des FG Baden – Württemberg bestätigt. Das Finanzamt wurde jedoch angewiesen, mündliche Verhandlung zu beantragen.

  3. Die OFD bittet auf den Bezugsverfügungen vom (Kartei DBA, AStG S 1301 DBA Irland Allgemeines, Karte 1), vom (Kartei DBA, AStG S 1301 DBA Irland Allgemeines, Karte 2) und vom (Kartei DBA, AStG S 1301 DBA Irland Allgemeine, Karte 3) einen Hinweis auf vorstehende Verfügung (Karteikarte) anzubringen.

  4. Die Rundverfügung vom  – S 0164 A – 2 – St II 5/S 1301 A – 51.02 – St II 5 (bisherige Karte 4) ist auszusondern.

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Fundstelle(n):
KAAAB-80870