Steuerhinterziehungsbekämpfung | NRW kauft Datensatz zu Offshore-Steueroasen (FinMin NRW)
Das Landesamt zur Bekämpfung der
Finanzkriminalität (LBF NRW) hat von einem Hinweisgeber einen Datenträger
angekauft, der Kundeninformationen von Dienstleistern mit Geschäftssitzen in
den Vereinigten Arabischen Emiraten, den Cayman Islands, in Hongkong,
Mauritius, Panama, Singapur und Zypern enthält.
Hierzu führt das Finanzministerium des Landes NRW (FinMin NRW) weiter aus:
Die Dienstleistungsfirmen bieten ihren Kunden die Option an, in Niedrigsteuergebieten Auslandsgesellschaften zu gründen. Diese werden gezielt dazu genutzt, Geld vor dem deutschen Fiskus zu verstecken – zum Zweck der Steuerhinterziehung oder zur Verschleierung von durch Straftaten erlangtem Vermögen. Den Unternehmen wird mitunter ein Strohgeschäftsführer oder -gesellschafter vorgeschaltet, um die wahren Beteiligungsstrukturen vor den Finanzbehörden abzuschirmen.
Dem LBF NRW liegt mehr als ein Terabyte an Daten zu den global verteilten Auslandsgesellschaften sowie den dahinterstehenden wirtschaftlich berechtigten Personen vor. Darunter sind Menschen mit Wohnsitz in Deutschland sowie in anderen Staaten. Das LBF NRW hat das Material überprüft und bewertet die Daten als sehr werthaltige Informationen zur Aufdeckung von Steuerhinterziehung in großem Stil.
"Die Steuerfahndung in Nordrhein-Westfalen ist in der Auswertung von Daten zu Offshore-Firmen bereits sehr erfahren. In den vergangenen Monaten hat es bereits Durchsuchungen auf Basis anderer Datenpakete gegeben", erklärt Minister der Finanzen Dr. Marcus Optendrenk. "Jetzt haben wir ein weiteres Paket vorliegen, das Aufschluss über die trickreiche Masche der Verschiebung von Vermögen in Übersee-Steueroasen geben kann. Das IT-Kompetenzzentrum im LBF NRW bereitet diese Informationen derzeit auf und stellt sie dann den Behörden in den anderen Bundesländern sowie unseren ausländischen Partnern zur Verfügung. So gehen wir konzertiert gegen die Steuervermeider vor und spannen ein dichtes Kontrollnetz, durch das sie nicht mehr schlüpfen können."
Das FinMin NRW hat die Bundesregierung und die anderen Länder über den Datenankauf informiert. Zur Höhe der in Übersee-Gesellschaften geflossenen Gelder kann aktuell noch keine Aussage getroffen werden.
Quelle: FinMin NRW, Pressemitteilung v. (il)
Fundstelle(n):
FAAAK-06500